Papst Franziskus liess sich bei dem Gottesdienst auf einem Platz in der mazedonischen Hauptstadt am Sonntag vom Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Fink Puljic, vertreten. Mazedonien solle stolz sein «auf so einen wunderbaren Menschen», sagte Puljic.
An der Messe nahmen auch Nonnen aus Mutter Teresas Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe, religiöse Würdenträger, Politiker und ausländische Diplomaten teil. Der Kardinal segnete auch eine Kapelle im Mutter-Teresa-Haus in Skopje, einer Gedenkstätte für die Ordensfrau in der Nähe ihres Geburtshauses.
Mutter Teresa war 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje zur Welt gekommen. Von 1950 bis zu ihrem Tod 1997 kämpfte sie gegen das Leid der Ärmsten im indischen Kolkata, wo sie ihren Orden gründete. Schon zu Lebzeiten wurde sie als «Engel der Armen» oder «Heilige der Gosse» verehrt.
Mutter Teresa war allerdings nicht unumstritten. Für Kritik sorgten etwa ihre strikte Ablehnung von Empfängnisverhütung, die undurchsichtigen Finanzen ihres Ordens und die Zustände in ihren Ordenshospizen. Als sie 1979 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, geisselte sie in ihrer Dankesrede Abtreibung als «Mord» und erntete dafür viel Kritik.
Papst Franziskus hatte Mutter Teresa am Sonntag vergangener Woche vor 100'000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom heiliggesprochen. Das Verfahren zur Heiligsprechung der Ordensfrau war damit eines der schnellsten der Neuzeit. Papst Johannes Paul II. eröffnete bereits zwei Jahre nach ihrem Tod das vorgeschaltete Verfahren zu ihrer Seligsprechung. Üblicherweise gilt eine Fünf-Jahres-Frist.