Eine Unachtsamkeit während der Rushhour in Buenos Aires – und die ganze Schweiz erfährt, dass ein Botschafter, ehemaliger Bundesrats-Berater und bekannte Figur in der Politszene, seine Ehefrau verlassen und einen halb so alten Mann geehelicht hat.
Seit dem 10. Januar 2010 sind Otoniel Miranda (28) und Johannes Matyassy (56) verheiratet. Seit 2011 ist Matyassy Botschafter in Argentinien. «Don Otoniel Miranda de Alvarenga» ist auf der Homepage des argentinischen Aussendepartements offiziell als «Cónyuge», als Ehemann des Botschafters, registriert.
Und mit dem VW der Botschaft hat der Brasilianer hat seiner besseren Hälfte jetzt Ärger eingebrockt: Im Juni des letzten Jahres fährt Miranda frühmorgens den Schüler Matías (14) an. Der Teenie verletzt sich am Bein und am Oberkörper (Blick.ch berichtete).
Weil dessen Familie jetzt Schadenersatz fordert, schreiben argentinische Medien über den Fall. Das Schweizer Aussendepartement (EDA) bestätigt: «Es handelt sich um einen unglücklichen Zufall, der keine schwerwiegenden Folgen hatte», sagt EDA-Sprecher Jean-Marc Crevoisier.
Matyassy war schon einmal verheiratet – mit einer Frau
Botschafter Matyassy hat vermutlich keine grosse Freude an den Schlagzeilen: «Das Ausgestelltsein in den Medien, das muss ich mir nicht mehr antun», sagte er zu Blick.ch, bevor er seinen Posten in Buenos Aires antrat.
Denn Matyassy, einer Berner mit ungarischen Wurzeln, ist kein Unbekannter. Als Chef der Bundes-PR-Agentur Präsenz Schweiz kämpfte er von 2001 bis 2010 für das Image der Eidgenossenschaft im Ausland. Zuvor war er Generalsekretär der FDP Schweiz. Von 2004 bis 2010 amtete er als Präsident der Berner Kantonalpartei. Seine Polit-Karriere war einst als Berater des FDP-Bundesrats Pascal Delamuraz in Fahrt gekommen.
Die Ehe mit Miranda ist übrigens nicht Matyassys erste: Mindestens bis 2007 lächelte er in der Öffentlichkeit noch mit seiner damaligen Ehefrau in die Kameras. Das Paar hatte 1987 geheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. (bih)