Massaker von 1941
Ukraine gedenkt ermordeter Kiewer Juden

Mit Gebeten und Gedenkminuten hat die Ukraine an die Opfer des Massakers an den Kiewer Juden vor 80 Jahren durch deutsche Besatzungstruppen erinnert.
Publiziert: 29.09.2021 um 14:00 Uhr
ARCHIV - Blumen liegen vor einem 1976 errichteten Denkmal für die während der deutschen Besatzungszeit 1941-1943 in Babyn Jar ("Weiberschlucht") erschossenen Bürger der Stadt Kiew. Foto: picture alliance / dpa
Foto: Andreas Stein

Spitzenpolitiker um Präsident Wolodymyr Selenskyj legten am Mittwoch Blumen in Babyn Jar (Altweiberschlucht) nieder und entzündeten Kerzen. «Zwei Worte, hinter denen 80 Jahre gemeinsamer Schmerz des jüdischen und des ukrainischen Volkes stehen - Babyn Jar», sagte Selenskyj. Am Abend sollte es noch ein Konzert und ökumenisches Gebet für die Toten geben. Landesweit wurde in Schulstunden an die Ereignisse von 1941 erinnert.

Allein am 29. und 30. September 1941 erschossen deutsche Einsatzgruppen knapp 34 000 jüdische Bewohner Kiews. Während der gesamten Besatzungszeit wurden in der damals am Stadtrand liegenden Schlucht Babyn Jar mehr als 100 000 Menschen ermordet. In der heutigen Ukraine wurden zwischen 1941 und 1944 etwa 1,5 Millionen Juden von den Deutschen und ihren örtlichen Helfern getötet.

Eine offizielle Gedenkveranstaltung ist für Mittwoch kommender Woche geplant. Dann werden der israelische Präsident Jitzchak Herzog und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Herzog soll auch eine Rede im ukrainischen Parlament halten.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden