Die marokkanischen Ermittlungsbehörden sehen eine Verbindung zum Mord an zwei Touristinnen aus Skandinavien.
Der Mann mit schweizerisch-spanischer Doppelnationalität sei von extremistischem Gedankengut geprägt und habe Personen, die im Zusammenhang mit dem Mord an einer Norwegerin und einer Dänin von Mitte Dezember stehen, im Gebrauch neuester Kommunikationstechnologien und im Umgang mit Schusswaffen unterrichtet, hiess es am Samstag vom Zentralen Ermittlungsbüro BCIJ in Marokko.
Ermittlungen hätten ausserdem ergeben, dass der Festgenommene an der Rekrutierung von Marokkanern und Bürgern afrikanischer Länder südlich der Sahara beteiligt gewesen sei, um Terrorpläne in Marokko auszuführen, liess die Abteilung, die für den Antiterrorkampf im Land verantwortlich ist, weiter verlauten.
Die Schweiz will bei der Aufklärung mit den betroffenen Ländern zusammenarbeiten. "Die zuständigen Bundesbehörden stehen in engem Kontakt miteinander und mit den marokkanischen, spanischen, dänischen und norwegischen Behörden. Sie koordinieren sich, um ihren Partnern im Ausland die notwendige Unterstützung anbieten zu können", heisst es einer Mitteilung des EDA vom Sonntag.
Der Schweizer Botschafter in Marokko habe seine Ferien in der Schweiz abgebrochen und kehre nach Rabat zurück, schreibt EDA-Sprecher George Farago.
Die beiden skandinavischen Rucksacktouristinnen, waren Mitte Dezember enthauptet worden. Die Leichen der 24-jährigen Dänin und ihrer vier Jahre älteren norwegischen Freundin wurden am 17. Dezember in einer einsamen Gegend des Atlas-Gebirges gefunden.
Inzwischen wurden 18 Menschen wegen mutmasslicher Verbindungen zu der Tat festgenommen. Die vier Hauptverdächtigen in dem Fall wurden in Marrakesch gefasst. Die Männer hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft dem so genannten Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen. Offenbar hatten sie aber keinen direkten Kontakt zur Führung der sunnitischen Fanatiker in Syrien und im Irak.
Wenige Tage nach der Ermordung der beiden Skandinavierinnen versammelten sich in mehreren marokkanischen Städten Menschen zum Gedenken an sie. Allein in der Hauptstadt Rabat kamen am 22. Dezember mehrere Hundert Menschen vor den Botschaften von Dänemark und Norwegen zusammen.