Der Schrecken steckt ihnen noch immer in den Knochen: Mario G.* (35) und seiner Verlobten Andrea H.* (28). Und doch können sie gleichzeitig ihr Glück kaum fassen. Das Paar sass auf der Rückbank, als der Aargauer Amokfahrer Dario S.* (23) in Sölden (A) das Auto kaperte und losraste. «Wir hatten mit dem Leben abgeschlossen», sagen der Koch und die Textilverkäuferin zu BLICK.
Das Paar feiert am Freitag im In-Lokal Katapult. Als ihr Kollege (40) gegen 3 Uhr loswill, gehen sie mit. Doch eine Kollegin hat ihre Handtasche im Auto gelassen. Der Kollege bringt ihr die Tasche ins Lokal. Das Paar wartet derweil auf der Rückbank.
Mit weit über 100 km/h durchs Dorf
Plötzlich torkelt Dario S. betrunken aus dem Lokal – und steigt ein. Der Schlüssel steckt. Das Paar sagt, er solle verschwinden. Doch Dario S. tritt auf das Gaspedal! Mit über 100 km/h brettert er durchs Dorf. «Wir hatten Todesangst», sagt Mario G. Er ruft die Polizei an und versucht Dario S. von hinten zu fassen. Aber der schlägt um sich, stösst immer wieder Todesdrohungen aus. Aussteigen? Keine Chance!
Nach zwei Kilometern fährt Dario S. in eine Tunnelwand. Alle Insassen werden verletzt, aber alle leben. «Das hätte so böse enden können», sagt Mario G. Der Österreicher hofft auf eine gerechte Strafe.
Ärger in der Disco als Motiv?
Das Motiv des Amokfahrers? «Dazu gibt es derzeit keine Aussage, der Beschuldigte kann oder will sich nicht erinnern», so Hubert Juen von der Landespolizei Tirol. Wurde er aus dem Lokal geworfen? «Ja, das ist möglich», sagt der Oberstleutnant. Der mitgereiste Kumpel von Dario S. sagt, dass er nicht mit ihm im Lokal gewesen sei. «Ich weiss nicht, warum er es tat», sagt L. K.* (24) zu BLICK. «Dario sagt, dass es ihm sehr leidtue.»
*Namen d. Red. bekannt