In einer nationalen Gedenkfeier hat Frankreich am Dienstag von Xavier Jugelé Abschied genommen. Der 37-jährige Polizist war am Donnerstag von einem 39-jährigen Islamisten erschossen worden.
Staatspräsident François Hollande (62), Premier Bernard Cazeneuve (53) und weitere führende Politiker versammelten sich im Hof der Pariser Polizeipräfektur um den Sarg des Polizisten. Auch dessen Lebenspartner verabschiedete sich öffentlich von ihm. Er schloss seine Trauerrede mit den Worten: «Xavier, ich liebe dich!»
Hasserfüllt
Hollande hatte zur Trauerfeier auch die beiden Präsidentschaftskandidaten Marine Le Pen (48) und Emmanuel Macron (39) eingeladen, die am 7. Mai gegeneinander in der Stichwahl antreten. Sie standen in der vordersten Reihe, rund 20 Meter voneinander entfernt.
Obwohl ganz Frankreich trauerte, schoss Marine Le Pen auch am Dienstag hasserfüllte Giftpfeile ab. Sie hatte am frühen Morgen den Lebensmittelmarkt im nahen Rungis besucht, wo sie sowohl Macron als auch Hollande kritisierte.
Macron griff sie an, weil er sich für eine totale Liberalisierung des Handels einsetzt. Diese führe zu einer totalen Konkurrenz von minderwertigen Produkten gegenüber der guten einheimischen Ware.
Hollande bekam sein Fett weg, weil er Macron unterstützt. Hollande habe bewiesen, dass er eine katastrophale und dramatische Politik führe, von denen die Franzosen die Nase voll hätten. Le Pen sprach anstelle von «Präsident» nur von «Hollande». Le Pen: «Merci, François Hollande. Ich kann ihn nicht mehr Monsieur le Président nennen, da er sich nicht wie ein Präsident benimmt.» (gf)