Wegen des Verbots eines illegalen Raves ist es im Nordwesten Frankreichs zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Partygästen und der Polizei gekommen. Dabei gab es mehrere Verletzte, wie die zuständige Präfektur am frühen Samstagmorgen auf Twitter mitteilte.
Präfekt Emmanuel Berthier sagte, ein junger Mann habe bei der extremen Gewalt eine Hand verloren, elf Gendarmen seien verletzt worden. Die Zusammenstösse hätten mehr als sieben Stunden gedauert. Einige Beteiligte hätten Molotowcocktails, Boulekugeln und Steine auf Sicherheitskräfte geworfen. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft Rennes berichtete, kamen fünf Männer in Polizeigewahrsam.
«Es war Krieg»
In der Nacht zum Samstag hatten etwa 1500 Partygäste versucht, in dem kleinen bretonischen Ort Redon einen Rave zu veranstalten. Das wurde wegen der Corona-Lage jedoch verboten. Die Gendarmerie war mit etwa 400 Kräften im Einsatz. Am Samstagmorgen hatte sich die Situation Berthier zufolge wieder beruhigt. Am Abend war das Gebiet ihm zufolge geräumt. Die Staatsanwaltschaft habe Untersuchungen eingeleitet.
Das Kollektiv «Teknival des musiques interdites» warf der Polizei vor, auf Gewalt statt Dialog gesetzt und Tränengas eingesetzt zu haben. «Es war Krieg», sagte der 22-jährige Teilnehmer Flo. Die Präfektur hatte Musikfeste verboten, zudem gilt in Frankreich eine coronabedingte Ausgangssperre ab 23.00 Uhr, die ab Sonntag aufgehoben werden soll.
Die Rave-Party fand den Angaben zufolge im Gedenken an einen 24-Jährigen statt, der vor zwei Jahren im Zuge eines Polizeieinsatzes während eines Musikfestivals in Nantes in die Loire stürzte und starb. (SDA/AFP)