Marcus M.*, ein 36-jähriger spanisch-brasilianischer Staatsbürger, rast am Dienstag mit einem Auto in ein Gebäude in Hainault, im Nordosten Londons. Er steigt aus, sticht offenbar wahllos mit einem Schwert auf den 14-jährigen Daniel Anjorin ein, der gerade auf dem Weg zur Schule ist. Der Bub stirbt später im Spital.
Als ihn Polizisten aufhalten wollen, attackiert er auch diese, verletzt zwei von ihnen schwer. Sie befinden sich nicht mehr in Lebensgefahr. Nach der Attacke sind die Wut und die Trauer riesig.
Die Familie von Daniel Anjorin sagt gegenüber Sky News, er sei «ein wundervolles Kind» gewesen, das «sehr geliebt» und «fleissig» war. Sein Tod «hinterlässt eine klaffende Wunde in der Familie». «Keine Familie sollte durchmachen müssen, was wir heute erleben“, sagten sie. «Jede Familie wird verstehen, dass es eine absolute Tragödie ist.»
Beileidsbekundungen am Tatort
In der Nähe des Tatorts werden Blumen niedergelegt. Die TV-Moderatorin Reshmin Chowdhury schreibt auf Instagram, dass sie Daniels Familie kannte. «Am Boden zerstört ist noch untertrieben. Daniel Anjorins kleine Schwester war in der Grundschule in der Klasse meiner Tochter. Er ging auch dorthin. Kam zu mindestens einer ihrer Geburtstagsfeiern. Seine Mutter schrieb mir vor ein paar Jahren in einer schwierigen Zeit eine SMS. Ich finde jetzt nicht die Worte, die ich ihr schreiben soll.»
Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak sprach von einem schockierenden Vorfall. «Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihre Familien», teilte er auf der Plattform X mit.
Das Motiv des 36-jährigen Marcus M. ist völlig unklar, die Polizei geht weder von Terror aus, noch, dass es eine gezielte Attacke war. Er muss am Donnerstag vor Gericht erscheinen. Ihm wird neben dem Mord an Anjorin ausserdem zweifacher versuchter Mord, zweifache schwere Körperverletzung, schwerer Einbruch und Besitz eines Messers vorgeworfen. (neo)
*Name bekannt