Es sind schockierende Aufnahmen: Ein Passagier (33) öffnet plötzlich die Tür eines Flugzeugs – und zwar, als sich dieses noch mitten in der Luft befand. Die Maschine war zu diesem Zeitpunkt im Landeanflug und noch 213 Meter über dem Boden.
Das Flugzeug konnte wenige Minuten später mit offener Kabinentür landen. Insgesamt befanden sich 200 Personen an Bord – davon 194 Passagiere. Zwölf von ihnen erlitten leichte Verletzungen durch Hyperventilation, neun mussten ins Spital gebracht werden.
Jetzt wird klar: Nach der bizarren Aktion zogen der Sitznachbar des Mannes und eine Flugbegleiterin den Mann wieder von der Tür weg, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet. Während der anschliessenden Vernehmung durch die südkoreanischen Behörden soll der Mann gesagt haben, dass er ein Gefühl des Erstickens verspürt habe. «Ich wollte einfach so schnell wie möglich aussteigen», erklärte sich der Koreaner weiter gegenüber dem TV-Sender Abc7.
«Wir dachten, wir würden sterben»
Laut seines Sitznachbars sei der 33-Jährige «jemand, der schlechte Stimmung ausstrahlt» habe. Die südkoreanische Polizei teilte nach dem Vorfall mit, dass der Festgenommene «psychisch angeschlagen» sei. Offenbar soll er erst kürzlich seinen Job verloren und unter grossem Stress gestanden haben.
Für die Mitreisenden war der Vorfall traumatisierend. Nachdem es im Flugzeug wie verrückt zu winden begonnen habe, breitete sich im Airbus-A321 Panik aus. «Wir dachten, wir würden sterben», sagte ein Reisender gegenüber Yonhap.
Plätze am Notausgang werden nicht mehr besetzt
Pilot Chesley Sullenberger (72), der 2009 mit einem A-321 eine Notwasserung auf dem Hudson River (USA) durchführte, erklärte gegenüber «ABCNews»: «In so einer Situation rauscht die Luft direkt am Flugzeug vorbei. Bei dieser Geschwindigkeit, etwa 260 Kilometer pro Stunde, entspräche das der Geschwindigkeit eines Hurrikans der Kategorie 5.»
Dem Mann droht eine Gefängnisstrafe von voraussichtlich zehn Jahren. Gegenüber lokalen Reportern soll er gesagt haben, dass es ihm für die Kinder an Bord wirklich leidtue. Die Airline reagierte prompt auf den Vorfall: Bis auf Weiteres werden die Sitze direkt neben den Notausgängen nicht mehr besetzt. (ene)