Wahl in Mali
Präsident Keita gewinnt Stichwahl in Mali mit 67 Prozent

Bamako – Die Stichwahl für die Präsidentschaft in Mali hat laut Regierung der Amtsinhaber Ibrahim Boubacar Keita gewonnen. Keita habe 67,17 Prozent der Stimmen bekommen, gab Landesverwaltungsminister Mohamed Ag Erlaf am Donnerstag im Fernsehen bekannt.
Publiziert: 16.08.2018 um 12:50 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2018 um 22:42 Uhr

Sein Herausforderer Soumaila Cissé, der bereits 2013 gegen Keita angetreten war, habe bei der Wahl am vergangenen Sonntag 32,83 Prozent der Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung war demnach mit 34,5 Prozent niedrig. Die Opposition hat bereits den Vorwurf des Wahlbetrugs erhoben und will das Ergebnis nicht anerkennen.

Keita tritt am 4. September seine neue Amtszeit an. Eine der grössten Herausforderungen für ihn wird es in den nächsten fünf Jahren sein, das Friedensabkommen von 2015 mit Rebellenmilizen zu stärken.

Der wiedergewählte malische Präsident Ibrahim Boubacar Keita tritt am 4. September seine neue Amtszeit an. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/LEGNAN KOULA

Seine Kritiker werfen ihm vor, nicht für ein Ende der Gewalt in dem westafrikanischen Land gesorgt zu haben. Trotz einer internationalen Militärintervention besteht die Bedrohung durch Dschihadisten in weiten Teilen des Landes fort.

Opposition wirft Wahlbetrug vor

Schon in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 29. Juli hatte der 73-jährige Keita seinen 68-jährigen Herausforderer Cissé weit hinter sich gelassen. Laut amtlichem Wahlergebnis kam er damals auf 41,7 Prozent der Stimmen, Cissé auf 17,8 Prozent. Cissé und weitere Oppositionskandidaten reichten Beschwerden gegen das Ergebnis ein. Sie machten Wahlbetrug, Verstösse gegen das Wahlrecht und andere Unregelmässigkeiten geltend.

Auch das Ergebnis der Stichwahl will die Opposition nicht anerkennen. Es gebe Hinweise auf Wahlbetrug, hatte der ehemalige Finanzminister Cissé schon vor Bekanntgabe des Ergebnisses von Donnerstag gesagt. Er rief die Malier auf, sich zu «erheben». Keita wiederum warnte vor «inszeniertem Wahlbetrug».

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte im Januar 2013 militärisch in Mali eingegriffen. Damit wollte sie das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes stoppen und die geschwächten Regierungstruppen unterstützen. Die UNO hatte im selben Jahr einen Einsatz von Blauhelmsoldaten in Mali gestartet. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden