Wie die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini am Montag bestätigte, starben bei der Attacke ein portugiesisches Mitglied des EU-Ausbildungseinsatzes für Sicherheitskräfte sowie eine malische Mitarbeiterin der EU-Delegation in dem westafrikanischen Land.
Von Behördenseite in Mali hiess es, ein Opfer habe die Staatsbürgerschaften Frankreichs und Gabuns, eine weitere Person sei noch nicht identifiziert worden. Gefunden worden seien zwei tote Islamisten, sagte der Sicherheitsminister Salif Traoré, nach den Leichen von zwei weiteren werde gesucht. Zur Gesamtzahl der Angreifer äusserte der Minister sich nicht.
Nach Angaben der malischen Regierung wurden bei dem Angriff auf die Anlage «Le Campement Kangaba» in einem Vorort von Bamako fünf Menschen getötet - drei Zivilisten und zwei Soldaten.
Zu der Attacke vom Sonntag bekannte sich die dschihadistische Gruppe zur Unterstützung des Islams und der Muslime. Malischen Regierungsangaben zufolge wurden auch vier der Angreifer getötet. Die dschihadistische Gruppe sprach in einer im Internet verbreiteten Erklärung von drei getöteten Kämpfern. Die Gruppe wird von dem malischen Islamisten und Tuareg Iyad Ag Ghaly geführt.
Nach Behördenangaben wurden insgesamt 36 Gäste und Angestellte der Ferienanlage «gerettet», darunter 15 Franzosen und ebenso viele Malier. Die bei westlichen Ausländern beliebte Kangaba-Anlage im Osten Bamakos verfügt über Ferienhütten, Restaurants und Swimmingpools.
Anwohner berichteten von Schüssen, eine Rauchsäule sei über der Anlage aufgestiegen. Augenzeugen berichteten, die Angreifer hätten «Allahu Akbar» geschrien.
Eine Anti-Terror-Einheit habe nur wenige Minuten später das Hotel erreicht und umzingelt. An dem Einsatz seien Sicherheitskräfte Malis, Frankreichs, der UNO und der USA beteiligt gewesen, berichteten Augenzeugen. Dem Sicherheitsministerium zufolge konnte ein Angreifer verletzt entkommen.
Erst vor gut einer Woche hatte die US-Botschaft in Mali vor einer erhöhten Gefahr durch Anschläge gegen bei Ausländern beliebte Ziele in Bamako gewarnt. Man solle Orte mit schlechter Sicherheit meiden, etwa Hotels, Restaurants und Kirchen, hiess es.
Im November 2015 griffen Terroristen das Radisson-Hotel in der Hauptstadt im Südwesten des Landes an. Dabei nahmen sie rund 100 Gäste als Geiseln und töteten etwa 20. Im Norden sind die Terrorgruppen Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) und andere extremistische Gruppen aktiv. Sie greifen dort immer wieder UNO-Friedenstruppen und malische Streitkräfte an.
Der Norden Malis geriet 2012 vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen, sie konnten aber nach einer Intervention französischer Streitkräfte zurückgedrängt werden. Eine UNO-Mission unter Beteiligung der deutschen Bundeswehr soll zur Umsetzung eines Friedensabkommens zwischen Regierung und Rebellen beitragen.