Das passiert in der HBO-Serie «Tschernobyl»
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Trailer:Das passiert in der HBO-Serie «Tschernobyl»

Makabre Geister-Kulisse für Selfies
«HBO»-Serie macht Tschernobyl zum Touristen-Hotspot

Die Geister-Kulisse von Tschernobyl erweist sich als Magnet für Touristen, die das etwas andere Abenteuer suchen. Weil auf «HBO» eine Serie zum schlimmsten AKW-Unglück der Welt läuft, wird sich die Zahl der Besucher dieses Jahr fast verdoppeln.
Publiziert: 12.06.2019 um 05:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2019 um 08:03 Uhr
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Tagesausflüge in die Ruinen um das Katastrophen-AKW von Tschernobyl stehen derzeit hoch im Kurs.
Foto: Dukas

Es war der Schauplatz der schlimmsten Atomkatastrophe der Geschichte. Drei Jahrzehnte danach scheint der Horror vergessen. Dank einer neuen «HBO»-Fernsehserie entwickelt sich Tschernobyl zu einer populären Tourismusdestination.

Bereits seit einigen Jahren zieht die verlassene und verfallene Stadt immer mehr abenteuerlustige Reisende aus aller Welt an. Die makabre Geisterstadt rund um das Kraftwerk erweist sich als beliebte Kulisse für Selfies.

Mit der Fernsehserie «Tschernobyl» ist das Interesse laut Reiseveranstaltern dramatisch gestiegen. Obwohl der 5-Teiler hauptsächlich in Litauen gedreht wurde, haben Reisen ins berüchtigte Gebiet in der Ukraine um mehr als ein Drittel zugenommen.

Highlights für Tagesausflügler

Sergiy Ivanchuk, Direktor von SoloEast Touren, sagte zu Reuters, dass er im Mai 30 Prozent mehr Kunden als im Vorjahr gehabt habe. Die Buchungen für Juni, Juli und August sehen noch besser aus. Sie sind um rund 40 Prozent gestiegen.

Tschernobyl liegt rund 110 Kilometer nördlich von Kiew und ist einer der am stärksten verseuchten Orte der Welt, der nur mit einem lizenzierten Reiseleiter besucht werden darf.

Tagesausflüge bringen Touristen zu den Highlights in der Sperrzone, die rund 4000 Quadratkilometer umfasst. So wird der Bunker besichtigt, in dem die Behörden damals die erste Entscheidung trafen, nach der Kernschmelze und Explosion nicht zu evakuieren.

Bedenkenlose Strahlung

Dann wird Reaktor Nummer vier besichtigt, der seit 2017 von einer 105 Meter hohen Metallkuppel bedeckt ist, die den explodierten Kern wie ein Mausoleum verbirgt. Der Tag endet mit einem Spaziergang in der nahen Geisterstadt Pripyat.

Bezüglich Strahlenbelastung winken die Reiseveranstalter ab. Bedenkenlos: «Während des gesamten Besuchs in der Sperrzone von Tschernobyl erhält man etwa zwei Mikrosievert, was der Strahlenmenge entspricht, der man innert 24 Stunden zu Hause ausgesetzt ist», sagt eine Reiseleiterin.

Noch ein paar Jahrhunderte Risikogebiet

Beim Unglück am 26. April 1986 wurden grosse Gebiete im heutigen Weissrussland, in der Ukraine und Russland verstrahlt. Zehntausende Menschen im Umkreis von 30 Kilometern mussten ihre Häuser für immer verlassen.

31 Menschen starben direkt beim Unglück, rund ein Dutzend später an Strahlenkrankheit. Dazu kommen mehrere hunderte Menschen, die von Krebs und anderen Folgen betroffen sind.

Der Super-GAU bleibt der Menschheit noch eine Weile erhalten. Es könnte zwei, drei Jahrhunderte dauern, bis eine Rückkehr in die Region ganz frei von Strahlungsrisiken ist. Die Halbwertszeit von Plutonium beträgt gar einige Tausend Jahre, bei Uran bis zu einigen Milliarden Jahren. (kes)

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