Sechs Männer sind am Montag wegen der Gruppenvergewaltigung und des Mordes eines Mädchens in Indien verurteilt worden. Drei Männer wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. Drei weitere Angeklagte – allesamt Polizisten – erhielten wegen Vernichtung von Beweismitteln fünf Jahre Haft, teilten die Anwälte nach dem Prozess mit.
Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen, einem achten wird als Minderjährigem ein gesonderter Prozess gemacht.
«Dem Mädchen und seiner Familie ist Gerechtigkeit widerfahren. Wir sind zufrieden mit dem Urteil», zitiert «Zeit.de» den Staatsanwalt. Einer der Anwälte der Verteidigung jedoch kündigte an, den Schuldspruch anfechten zu wollen.
Mädchen wurde fünf Tage in Tempel gefangen gehalten
Laut Anklageschrift wurde das achtjährige Mädchen im Januar 2018 entführt und in ein Dorf im Kathua-Distrikt im Bundesstaat Jammu verschleppt. Fünf Tage lang wurde sie demnach in einem hinduistischen Tempel gefangen gehalten, wiederholt vergewaltigt und schliesslich erwürgt und zu Tode geprügelt. Das Opfer war muslimische Nomadin, die Täter Hindus.
Der Fall hatte gewaltsame Proteste in Jammu und Demonstrationen in zahlreichen anderen Orten Indiens ausgelöst, darunter die Städte Neu Delhi, Mumbai und Bangalore. (fr/vof)