Maddie von belgischem Pädophilenring «bestellt»?

LONDON – Die veröffentlichten Akten der portugiesischen Polizei enthalten ein verstörendes E-Mail des britischen Geheimdienstes: Ein belgischer Pädophilenring habe die Entführung Maddie McCanns in Auftrag gegeben.
Publiziert: 07.08.2008 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:46 Uhr

Vor zwei Woche sind die Ermittlungen im Fall Maddie McCann eingestellt worden. Jetzt haben die Behörden in Lissabon alle polizeilichen Unterlagen – 30000 Seiten in 50 Ordnern – freigegeben (Blick.ch berichtete). Darin findet sich auch ein beunruhigendes E-Mail des britischen Geheimdienstes.

Darin steht: «Unsere Informanten gehen davon aus, dass ein Pädophilen-Ring in Belgien drei Tage vor Maddies Verschwinden den Auftrag für ein kleines Mädchen aufgegeben hat. Jemand mit Verbindungen zu diesem Ring sah Maddie in der Ferienanlage in der Algarve und machte Fotos von ihr. Diese schickte er weiter nach Belgien. Der Käufer dort befand, dass das Mädchen geeignet war und Maddie wurde geschnappt.»

Der Informant des Geheimdienstes bleibt anonym. Klar ist aber, dass ein gewisser John Shord vom britischen Geheimdienst das Mail am 4. März der englischen Polizei schickte. Diese sandte das Mail am 21. April an die portugiesischen Ermittler weiter.

Doch auch diese Spur wurde letztlich nicht weiter verfolgt: Die portugiesische Polizei schaltete zwar auch Interpol ein, legte die Sache mangels Glaubwürdigkeit dann aber zu den Akten.

Zweite Augenzeugin in Holland?

Maddie in Belgien, dem Land, das mit Kinderschänder-Fällen immer wieder unrühmliche Schlagzeilen macht? Diese Frage stellt sich umso eindringlicher, als dass gestern bekannt wurde, dass eine Frau das Mädchen kurz nach dessen Verschwinden aus der Algarve in Amsterdam gesehen haben will (Blick.ch berichtete)

Jetzt hat sich sogar eine zweite Holländerin gemeldet, die Ähnliches erzählt. Hannie Wiechmann (71) sagt aus, dass sie ebenfalls in Amsterdam ein Mädchen sah, das wie Maddie aussah.

Das Kind habe schlecht geschnittene Haare gehabt, die aussahen, als ob sie frisch rot gefärbt worden seien. Wiechmann rief die Polizei an, die dem aber nicht nachgegangen sei. Selbst die britische Polizei habe sie informiert, sagt Wiechmann.

Die Privatdetektive von Kate und Gery McCann, den Eltern von Maddie, würden jetzt diese beiden Zeuginnen noch einmal genau vernehmen, sagte Clarence Mitchell, der Sprecher der McCanns. (gux)

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