Aufmerksam hörten die Touristen ihren Reiseführern zu. Plötzlich sprangen islamistische Extremisten auf die Menge zu und richteten mit ihren automatischen Waffen und Messern ein unbeschreibliches Blutbad an. 58 ausländische Touristen, darunter 36 aus der Schweiz, wurden getötet, einige der Opfer wurden gar verstümmelt.
Mostafa Waseri, Verwalter im nahegelegenen Tal der Könige, erinnert sich: «Es war eine ungeheure Katastrophe – besonders für die Ägypter, die in Luxor leben. Sie rannten sofort ins örtliche Krankenhaus, um für die verletzten Überlebenden Blut zu spenden. Es war für sie, als ob ihre eigenen Familienmitglieder gestorben wären.»
Nach dem Massaker von Luxor blieben die ausländischen Besucher der Region auf Jahre hinaus fern. Kein Wunder, dass die Einheimischen ihre ganze Wut auf die Fundamentalisten richteten. Sie hätten die Täter vermutlich gelyncht, wären diese nicht nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei erschossen worden.
Islamische Extremisten hatten bis zu jenem Tag immer wieder für Schlagzeilen in Oberägypten gesorgt – etwa mit Angriffen auf koptische Christen. Zusammengeschlossen waren sie in den Gruppen Islamischer Dschihad und Gamaa Islamija. Letztere bekannte sich zu dem Massaker.
Der heute inhaftierte Dschihad-Führer Sajed Imam hat für Sonntag eine Erklärung angekündigt, in der er sich von der damaligen Gewalt distanziert und besonders auch seinen Aufruf zurücknimmt, säkulare arabische Regierungen zu stürzen.
Imam hatte einst ein Handbuch für den bewaffneten Kampf gegen «Ungläubige» herausgegeben, das in den 80er Jahren für die Mudschahedin in Afghanistan als Pflichtlektüre galt und auch die heutigen Al-Kaida-Führer inspiriert haben soll. Er wurde 2001 im Jemen verhaftet und 2004 nach Ägypten ausgeliefert. Von seinem Gewaltverzicht erhofft sich die Regierung einen positiven Einfluss auf Extremisten, die noch in Freiheit leben. (AP)
Die Bundesbehörden hatten nach dem Anschlag versichert, alles zu unternehmen, um eine Klärung der Anschläge herbeizuführen. Im März 2000 wurde die Akte Luxor von der Bundesanwaltschaft aber geschlossen, ohne dass Ägypten die erhofften Informationen geliefert hätte.
Unerfüllt blieben auch Hoffnungen der Schweizer Behörden, wonach Ägypten eine Entschädigung oder eine Geste an die Hinterbliebenen der Schweizer Opfer leisten würde.
Aus einem von den Schweizer Reiseveranstaltern und von Versicherungen geäufneten Fonds haben 78 Angehörige der Opfer des Massakers 4,7 Millionen Franken erhalten. Die letzten Zahlungen erfolgten knapp vier Jahre nach dem Anschlag. (AP)
Die Bundesbehörden hatten nach dem Anschlag versichert, alles zu unternehmen, um eine Klärung der Anschläge herbeizuführen. Im März 2000 wurde die Akte Luxor von der Bundesanwaltschaft aber geschlossen, ohne dass Ägypten die erhofften Informationen geliefert hätte.
Unerfüllt blieben auch Hoffnungen der Schweizer Behörden, wonach Ägypten eine Entschädigung oder eine Geste an die Hinterbliebenen der Schweizer Opfer leisten würde.
Aus einem von den Schweizer Reiseveranstaltern und von Versicherungen geäufneten Fonds haben 78 Angehörige der Opfer des Massakers 4,7 Millionen Franken erhalten. Die letzten Zahlungen erfolgten knapp vier Jahre nach dem Anschlag. (AP)