Luisa Ortega flüchtet weiter
Venezuelas Ex-Generalstaatsanwältin ist nun in Brasilien

Die venezuelansiche Ex-Generalstaatsanwältin Luisa Ortega ist am letzten Freitag nach Kolumbien geflüchtet. Nun ist sie weiter nach Brasilien gereist.
Publiziert: 23.08.2017 um 01:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:00 Uhr
Luisa Ortega Diaz ist nach Brasilien weiter gereist.
Foto: REUTERS/Ueslei Marcelino/File Photo

Venezuelas nach Kolumbien geflohene ehemalige Generalstaatsanwältin Luisa Ortega ist nach Brasilien weitergereist. Wie die kolumbianischen Migrationsbehörden am Dienstag mitteilten, regelte sie zuvor die erforderlichen Ausreiseformalitäten.

Ortega war am Freitag - gut zwei Wochen nach ihrer Entlassung durch das Regierungslager - in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá eingetroffen. Sie wurde von ihrem Mann, dem Abgeordneten Germán Ferrer, begleitet. Gegen ihn liegt in Venezuela ein Haftbefehl vor.

Der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro erklärte, sein Land werde bei Interpol einen internationalen Haftbefehl gegen das Paar wegen Korruption beantragen. Beide seien in «schwere Verbrechen» verwickelt.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte am Montag mitgeteilt, Ortega stehe «unter dem Schutz der kolumbianischen Regierung». Sie werde Asyl bekommen, wenn sie es beantrage.

Die neue verfassunggebende Versammlung in Venezuela hatte Ortega Anfang August entlassen. Ortega, einst eine Unterstützerin Maduros, ist mittlerweile eine seiner wichtigsten Gegnerinnen. Sie wirft ihm Verfassungsbruch vor und versuchte vergeblich, mittels mehrerer Beschwerden die verfassunggebende Versammlung zu verhindern. Diese hat sich grosse Teile der Vollmachten des Parlaments angeeignet, das von der Opposition beherrscht wird.

Chile gewährt Richtern Asyl

Derweil wurde fünf venezolanischen Richtern von Chile Asyl gewährt, die im Vormonat Zuflucht in der chilenischen Botschaft in Caracas gesucht hatten. «Wir haben die Regierung Venezuelas aufgefordert, ihnen freies Geleit für ihre Ausreise nach Chile zu gewähren», sagte am Dienstag der chilenische Aussenminister Heraldo Muñoz.

Die Juristen gehören einer Gruppe von 33 Richtern an, die vom demokratische gewählten Parlament für den Obersten Gerichtshof ernannt worden waren. Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro hat die Vereidigung dieser Richter nicht anerkannt und bereits mehrere von ihnen festgenommen.

Seit Anfang April hält sich auch der venezolanische Oppositionspolitiker Roberto Enríquez in der chilenischen Botschaft in Caracas auf. Der Präsident der christsozialen Partei Copei hatte wegen der politischen Umstände in seinem Land um Schutz gebeten, jedoch bislang kein Asyl beantragt.

In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro und der Mitte-rechts-Opposition. Die auf Geheiss von Maduro gewählte verfassunggebende Versammlung soll die Verfassung novellieren. Die Opposition, die die Wahl Ende Juli boykottiert hatte, erkennt die Versammlung nicht an. Mehrere Staaten der Region verweigern ihr ebenfalls die Anerkennung. (SDA)

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