Die USA haben ihre Verantwortung für einen Luftangriff in der irakischen Stadt Mossul eingeräumt, bei dem im März mehr als hundert Zivilisten getötet worden waren. Der Angriff am 17. März habe zwei Heckenschützen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegolten, die sich in demselben Gebäude wie die Zivilisten aufgehalten hätten.
Explosion in Wohngebäude mit Zivilisten
Das teilte das US-Verteidigungsministerium am Donnerstag nach einer Untersuchung mit. Die zwei IS-Milizionäre seien getötet worden, doch sei infolge des Luftangriffs eine grössere Menge Sprengstoff in dem Gebäude explodiert, erklärte der US-Luftwaffengeneral Matt Isler.
Die Explosion habe das Bauwerk zum Einsturz gebracht, dabei seien 101 Zivilisten in den unteren Stockwerken ums Leben gekommen. Vier weitere Zivilisten seien in einem benachbarten Gebäude getötet worden.
Die Truppen der US-geführten Anti-Terror-Koalition hätten nicht gewusst, dass sich Zivilisten in dem Gebäude mit den Heckenschützen aufhielten, betonte Isler. Die US-Armee hatte schon zu einem früheren Zeitpunkt eingeräumt, dass sie «wahrscheinlich» für den Tod der Zivilisten bei dem Angriff mitverantwortlich sei.
Mossuls Rolle im Irak-Krieg
Mossul ist die letzte Grossstadt im Irak unter Kontrolle der IS-Miliz. Den Ostteil der Stadt hatten die irakischen Regierungstruppen mit Unterstützung der internationalen Militärkoalition bereits im Januar zurückerobert, um den Westen der Stadt wird weiterhin heftig gekämpft.
(SDA)