Lucía Hiriart sei wenige Tage vor der richtungsweisenden Präsidentenwahl in Chile im Alter von 99 Jahren gestorben, berichteten lokale Medien am Freitag unter Berufung auf die Familie.
Als First Lady führte sie während der Militärdiktatur von 1973 bis 1990 mehrere soziale Organisationen wie die Krebsgesellschaft und das Nationale Kindergartenkomitee. Ihr wurde allerdings auch ein grosser Einfluss auf die politischen Entscheidungen ihres Mannes nachgesagt.
Im Zentrum von Santiago de Chile feierten Menschen den Tod der Pinochet-Witwe. Der linke Präsidentschaftskandidat Gabriel Boric schrieb auf Twitter: «Lucía Hiriart stirbt ohne Strafe, obwohl sie unser Land schwer verletzt und tief gespalten hat. Mein Respekt gilt den Opfern der Diktatur, zu der sie gehörte.»
Der ultrarechte Präsidentschaftskandidat José Antonio Kast sprach der Familie in einem Radiointerview sein Beileid aus. Der deutschstämmige Politiker gilt als Sympathisant von Pinochet und sagte im Wahlkampf: «Wenn Pinochet noch lebte, würde er mich wählen». Am Sonntag treffen Kast und Boric in der Stichwahl um das Amt des Präsidenten aufeinander.
(SDA)