Am 15. August flog eine Boeing 737 der Ethiopian Airlines planmässig von Khartoum im Sudan nach Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Doch als die Maschine dem Ziel immer näher kam, schien etwas nicht zu stimmen – denn statt am Boden befand sie sich immer noch auf einer Reisehöhe von 37'000 Fuss. Das entspricht knapp 12'000 Metern.
Wie sich herausstellte, waren beide Piloten während des Fluges eingeschlafen. Die verzweifelten Fluglotsen versuchten, die Piloten zu wecken, wie die «Sun» berichtet. Jedoch ohne Erfolg. Die beiden schliefen tief und fest. Davon bekamen die Passagiere im hinteren Teil des Flugzeugs aber wohl nichts mit.
Grosses Problem in der Branche
Erst als der Autopilot der Boeing ausfiel und ein Alarm ausgelöst wurde, wachten die beiden Piloten auf. Schliesslich gelang es ihnen, das Flugzeug sicher und ohne Verletzte zu landen. Danach blieb die Maschine zweieinhalb Stunden auf der Landebahn stehen, bevor sie zum nächsten Flug abhob.
Im Internet zeigen sich viele Nutzer schockiert über das Verhalten der Piloten. So schreibt Luftfahrtanalyst Alex Macheras auf Twitter: «Äusserst besorgniserregender Vorfall bei Afrikas grösster Fluggesellschaft» und «Warum hatte sie nicht mit dem Sinkflug begonnen, um zu landen? Beide Piloten schliefen.»
Macheras zufolge sei Müdigkeit in der Luftfahrtindustrie aber «nichts Neues». Demnach stelle Pilotenmüdigkeit «nach wie vor eine der grössten Bedrohungen für die Sicherheit im Luftverkehr dar».
«Hier auch schon passiert»
Ein Nutzer kommentiert den Vorfall mit: «Das ist unprofessionell und gefährlich». Ein anderer schreibt: «Gott sei Dank ist nichts Schlimmes passiert.» Auch ein ehemaliger Pilot meldet sich zu Wort. Er schreibt: «Ex-Pilot hier. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass das hier auch schon passiert ist.»
Welche Folgen der Vorfall für die müden Piloten haben wird, ist noch unklar. Im Internet ist man sich jedenfalls sicher, dass die beiden Piloten entlassen werden müssen. Demnach sollte die Luftfahrtbehörde auch eine Untersuchung von Besatzung, Dienstplänen und der Fluggesellschaft einleiten. (obf)