In Los Angeles kreischen die Kettensägen. Täglich müssen Stadtgärtner Dutzende tote Redwoods und Eichen fällen. Die Dürre hat sie komplett ausgetrocknet.
Das städtische Amt für Pärke und Erholung zählte nach: Weil es seit drei Jahren überdurchschnittlich warm ist und kaum mehr geregnet hat, starben in Pärken, an Boulevards und in den Gärten 14'000 Bäume. In zwölf Monaten!
Das sind 4 Prozent des ganzen Baumbestands in Los Angeles. Schon im Jahr zuvor ging dieser um 1 Prozent zurück. In einem durchschnittlichen Jahr sind es deutlich weniger.
Wasserverbrauch stark eingeschränkt
Die letzten drei Jahre hat es so wenig geregnet wie seit 160 Jahren nicht mehr. 2014 war das heisseste Jahr seit Messbeginn.
Der Bundesstaat forderte seine 38 Millionen Bewohner mehrmals auf, ihre Gärten weniger zu wässern. Grasflächen neben Trottoirs dürfen überhaupt nicht mehr gesprenkelt werden.
Doch in LA zeigen sich die Leute angesichts ihrer prächtigen Gärten wenig diszipliniert. Nachts laufen die Bewässerungssysteme in den Wohnquartieren heiss.
Das Reduktionsziel war 25 Prozent. Erreicht wurden bislang aber erst knapp 13. In einigen besonders wohlhabenden Bezirken stieg der Verbrauch sogar um 10 Prozent an.
Auf den Freeways rufen riesige Leuchttafeln zum Wassersparen auf. Die Zeitungen drucken auf ganzen Seiten Tipps wie: «Wenn sie den Wasserhahn laufen lassen, um auf warmes Wasser zu warten, nutzen Sie das kalte Wasser, um ihre Eiswürfel-Formen zu füllen.»
Bäume sind für LA überlebenswichtig
Dabei warnen Wissenschaftler, dass die Wasser-Restriktionen zu noch mehr toten Bäumen führen. Und zu weiteren Gefahren: Weil Bäume Wasser speichern und bei starken Regenfällen die Überschwemmungsgefahr mindern, sind sie für die Stadt unverzichtbar. «Die rund 350'000 Bäume in LA haben für uns einen Gegenwert von 2,2 Milliarden Dollar», sagte Stadtförsterin Laura Bauernfeind kürzlich zur «Los Angeles Times».
Jetzt hoffen alle auf El Niño. Das jährlich auftretende Wetterphänomen im Pazifik hat grossen Einfluss auf das Winterwetter in Nordamerika. El Niño dürfte laut Meteorologen diesen Herbst wieder mehr Feuchtigkeit bringen als auch schon.