Berichte, dass Ai das von ihm gewünschte Visum verwehrt worden sei, seien «nicht korrekt», erklärte das britische Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
Ai hatte am Donnerstag erklärt, dass die britische Botschaft in Peking ihm vorgeworfen habe, eine «strafrechtliche Verurteilung» in seinem Visumsantrag verschwiegen zu haben. Der Künstler veröffentlichte im Internet einen Brief der Visa-Abteilung, die ihm nach eigenen Aussagen dennoch «ausnahmsweise» ein Visum für 20 Tage im September gewährte - statt eines sechsmonatigen Visums. Der Künstler wollte zur Eröffnung seiner Ausstellung in der Royal Academy of Arts vom 19. September bis 13. Dezember nach London reisen.
«Es ist öffentlich bekannt, dass Sie früher eine Verurteilung in China erhalten haben», heisst es in dem faksimilierten Schreiben. Ai hob hingegen in einer Stellungnahme hervor, «niemals wegen eines Verbrechens angeklagt oder verurteilt worden» zu sein. Er war 2011 am Flughafen festgenommen worden. Nach 81 Tagen in Einzelhaft kam er wieder auf freien Fuss. Seither war sein Pass einbehalten worden, den er erst vor einer Woche zurückerhalten hatte.
Ai hatte erst kürzlich ein Visum zur Einreise nach Deutschland erhalten, nachdem ihm die chinesischen Behörden seinen über Jahre entzogenen Pass zurückgegeben hatten. Am Donnerstagnachmittag traf er in München ein. In den kommenden Tagen will er auch nach Berlin reisen.
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