Auf einen Blick
Am Samstag kamen drei weitere israelische Geiseln frei, sie berichten über Misshandlungen
Israels Armee tötete nach eigenen Angaben im Westjordanland zwei bewaffnete Palästinenser
Israelischer Generalstabschef Herzi Halevi erklärt Rücktritt – «Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober»
Hamas lässt sechs israelische Geiseln frei
Die Hamas hat im Gazastreifen sechs weitere Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Die Freilassung der Israelis erfolgte an drei verschiedenen Orten in dem abgeriegelten Küstenstreifen und war teilweise in Israel und der arabischen Welt überwiegend live im Fernsehen zu sehen. Die sechs Geiseln kamen im Rahmen eines Abkommens mit Israel frei, in dem auch die Waffenruhe vereinbart wurde. Angehörige der sechs Männer reagierten bewegt und mit grossem Jubel auf die Freilassung.
Hamas übergibt letzte von sechs Geiseln
Die Hamas hat nach Angaben der israelischen Armee die letzte von sechs Geiseln ausgehändigt, die heute freigelassen werden sollten. Hischam al-Sajid sei nach fast zehn Jahren in der Gewalt von Islamisten an das Rote Kreuz übergeben worden und unterwegs zu israelischen Truppen im Gazastreifen, teilte das Militär mit.
Hamas übergibt drei weitere Geiseln dem Roten Kreuz
Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen drei weitere Geiseln freigelassen. In einer Live-Übertragung im Fernsehen war zu sehen, wie die Terrororganisation Vertretern vom Roten Kreuz im Flüchtlingsviertel Nuseirat drei Männer übergab.
Bei den drei jungen Männern handelt es sich um Omer Schem-Tov, Omer Wenkert und Elija Cohen, die vor 16 Monaten aus Israel entführt wurden. Zuvor hatte die Hamas in Rafah im Süden des abgeriegelten Küstengebiets bereits zwei andere Männer an das Rote Kreuz übergeben.
Die Langzeitgeisel Hischam al-Sajid sollte an einem anderen Ort freigelassen werden. Im Gegenzug soll Israel nach palästinensischen Angaben im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung insgesamt 602 inhaftierte Palästinenser freilassen. Darunter 50 mit lebenslangen Haftstrafen.
Freigelassene Geiseln zurück in Israel
Zwei von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassene Israelis sind nach Angaben der Armee zurück in Israel. Die Langzeitgeisel Avera Mengistu und der im Oktober 2023 verschleppte Tal Schoham seien in einer Erstaufnahmestelle im Süden Israels angekommen, teilte das Militär mit. Dort würden sie zunächst medizinisch untersucht. Anschliessend werden die beiden Männer ihre Angehörigen wiedersehen.
Hamas übergibt weitere Geiseln ans Rote Kreuz
Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen weitere Geiseln freigelassen. In einer Live-Übertragung im Fernsehen war zu sehen, wie die Terrororganisation dem Roten Kreuz zunächst in Rafah im Süden des Küstengebiets zwei Männer übergab. Später sollten vier weitere folgen.
Vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer in Uniformen inszenierten die Übergabe von Avera Mengistu und Tal Schoham erneut mit einer Bühne, lauter Musik und palästinensischen Fahnen. Schoham wurde gezwungen, einige Worte zu sagen. Die Umgebung der Bühne, Ruinen von Häusern, zeugte vom Krieg. Später sollen in Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifen vier weitere Geiseln übergeben werden.
Nach Vertauschung: Richtige Leiche von Shiri Bibas identifiziert
Die islamistische Hamas hat am späten Freitag die Leiche der im Gazastreifen getöteten Geisel Shiri Bibas an das Rote Kreuz übergeben. Am frühen Samstagmorgen bestätigten die israelischen Behörden die Identität der Geisel.
Die sterblichen Überreste der Frau hätten zusammen mit denen ihrer beiden Kleinkinder eigentlich bereits am Donnerstag nach Israel zurückkehren sollen. In dem Sarg, den die Hamas an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich jedoch die Leiche einer anderen, unbekannten Frau.
Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung – ob wissentlich oder versehentlich – hatte in Israel grosse Empörung ausgelöst.
Shiri Bibas angeblich ermordet
Der Kibbuz Nir Oz, von wo die Mutter und ihre zwei Buben am 7. Oktober 2024 entführt worden waren, gab inzwischen eine Erklärung heraus, wonach die Kibbuz-Bewohnerin ermordet wurde. Tags zuvor hatten israelische Forensiker erklärt, dass ihre beiden kleinen Söhne Ariel und Kfir erwürgt und danach mit Steinen beworfen worden seien.
Über die Todesumstände von Shiri Bibas hat Israel noch nicht offiziell informiert.
Israel schliesst wichtigen Übergang nach Gaza
Israel hat den wichtigsten Übergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen ohne Angabe von Gründen geschlossen. «Der Grenzübergang Kerem Shalom ist heute geschlossen, und seit gestern ist keine Ausrüstung mehr nach Gaza gelangt», schrieb Omer Dostri, Sprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu, auf der Plattform X. Auch die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat bestätigte auf Anfrage die Schliessung, ohne Gründe zu nennen.
Nach Angaben der Hamas waren kurz vor der Schliessung noch rund zehn Containerhäuser über Kerem Schalom in den Gazastreifen transportiert worden. Die Lieferung dieser Behelfshäuser für die vielen in Zelten und Ruinen lebenden rund zwei Millionen Gaza-Bewohner ist eine der wichtigsten Forderungen der Hamas für die Fortsetzung der Waffenruhe und den vereinbarten Austausch israelischer Gaza-Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser.
Hamas-Terroristen sollen Ariel und Kfir Babas «mit blossen Händen» ermordet haben
«Wir können bestätigen, dass das erst 10 Monate alte Baby Kfir Bibas und sein älterer Bruder Ariel im Alter von vier Jahren von Terroristen brutal ermordet wurden, während sie im Gazastreifen als Geiseln gehalten wurden, spätestens im November 2023», sagte der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Daniel Hagari, heute in einer Erklärung.
«Im Gegensatz zu den Lügen der Hamas wurden Ariel und Kfir nicht durch einen Luftangriff getötet. Ariel und Kfir Bibas wurden kaltblütig von Terroristen ermordet», so Hagari. «Die Terroristen haben die beiden Jungen nicht erschossen – sie haben sie mit blossen Händen getötet. Danach begingen sie grausame Taten, um diese Gräueltaten zu vertuschen. Diese Einschätzung stützt sich sowohl auf forensische Erkenntnisse aus dem Identifizierungsprozess als auch auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse, die diese Ergebnisse unterstützen.»
Falsche Gaza-Tote: Hamas räumt möglichen Irrtum ein
Die islamistische Hamas spricht von einem möglichen Versehen, nachdem sie eine unbekannte Tote statt der sterblichen Überreste der israelischen Gaza-Geisel Schiri Bibas übergeben hat. «Wir weisen auf die Möglichkeit eines Irrtums oder einer Vermischung von Leichen hin», stand in einer Erklärung der Terrorgruppe.
Nach Darstellung der Hamas ist das eine Folge israelischer Bombardierungen des Ortes, an dem sich die Familie Bibas mit anderen Palästinensern aufhielt. Tatsächlich wurde die Familie gegen ihren Willen dort festgehalten.
Die Frauenleiche, bei der es sich nach der Ankündigung der Hamas um Schiri handeln sollte, war nach israelischen Angaben eine Unbekannte. «Wir werden diese Behauptungen sehr ernsthaft prüfen und die Ergebnisse bekanntgeben», so die Hamas. Zugleich forderte sie die Rückgabe der Leiche, die am Vortag übergeben worden war.
Die sterblichen Überreste der beiden kleinen Söhne Schiris, Ariel und Kfir, wurden am Donnerstag ebenfalls übergeben und in Israel identifiziert. Nach Einschätzung von Experten auf der Basis von Geheimdienstinformationen und forensischen Untersuchungsergebnissen sind beide im «November 2023 in Gefangenschaft brutal von Terroristen ermordet worden».
US-Aussenminister Rubio verteidigt Gaza-Pläne
US-Aussenminister Marco Rubio hat die Pläne seines Präsidenten Donald Trump für eine Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens verteidigt. «Wie will man diesen Ort wieder aufbauen, wenn man da Leute hat, die zwischen den Trümmern leben? Wie baut man ihn auf, solange eine Gruppe wie Hamas dort tätig ist? Das kann man nicht», sagte Rubio im Interview der Journalistin Catherine Herridge für die Plattform X.
Trumps Vorschlag, die rund zwei Millionen palästinensischen Bewohner und Bewohnerinnen des stark zerstörten Küstenstreifens in arabische Staaten umzusiedeln, war international auf Kritik gestossen. Eine Zwangsumsiedlung würde gegen Völkerrecht verstossen. Zudem wollen die meisten Gaza-Bewohner in ihrem Zuhause im Gazastreifen bleiben, wo die islamistische Terrororganisation Hamas trotz des israelischen Militäreinsatzes weiter aktiv ist.
Auch Ägypten, Jordanien und andere arabische Länder lehnen solche Pläne strikt ab. Rubio forderte die regionalen Verbündeten erneut auf, einen «besseren Plan» vorzubringen.