Literaturpreis-Gewinnerin
Japanische Autorin gibt Nutzung von ChatGPT zu

In Japan hat die Gewinnerin eines renommierten Literaturpreises eingeräumt, dass etwa «fünf Prozent» ihres Buchs von ChatGPT verfasst wurden.
Publiziert: 18.01.2024 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 11:55 Uhr
Rie Kudan bei einer Pressekonferenz in Tokio.
Foto: imago/Kyodo News

Beim Schreiben ihres futuristischen Romans habe sie «aktiv» Künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT genutzt, sagte die 33-jährige japanische Autorin Rie Kudan bei einer Preisverleihung am Mittwoch in Tokio. «Ich würde sagen, etwa fünf Prozent des Buches bestehen aus den von der KI generierten Sätzen.»

Kudans Roman «Tokyo-to Dojo-to» (deutsch etwa: «Tokio-Turm der Sympathie») wurde am Mittwoch mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet. Das Buch spielt in der Zukunft und dreht sich um ein Gefängnishochhaus in Tokio und dessen Architektin. KI ist ein wichtiges Thema des Buches. Ein Jury-Mitglied lobte es als «nahezu fehlerlos» und sehr unterhaltsam.

«Gedankenaustausch» mit der Software

Kudan berichtete, sie experimentiere oft mit ChatGPT – nicht nur beim Schreiben. Sie vertraue der Software ihre innersten Gedanken an, über die sie «mit niemand anderem sprechen» könne. Einige Antworten von ChatGPT hätten sie zu Dialogen in ihrem Buch inspiriert.

ChatGPT ist ein auf fortschrittlicher KI-Technologie basierender Chatbot der US-Firma OpenAI, der in Sekundenschnelle hochkomplexe Texte generieren kann. ChatGPT machte die Möglichkeiten sogenannter generativer KI schlagartig einem grossen Publikum bewusst, aber auch die kaum absehbaren Auswirkungen. (SDA)

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