Als Demi Sweeney (22) aus Bournemouth in England ihr WG-Zimmer letzten Donnerstag verlässt, bemerkt sie eine Spinne im Flur. Das Krabbeltier hängt an der Decke, die 22-Jährige geht keinen Schritt mehr weiter. Zu gross ist ihre Angst vor Spinnen, zu gross die Gefahr, dass das achtbeinige Monster ihr auf den Kopf fällt.
Das Problem: Sie ist ganz alleine in der Wohnung. In Panik schreibt sie Familie und Freunde an. Niemand hat Zeit! Aber: Ein Kollege hat eine gute Idee. Sie solle doch einfach einen Lieferdienst anrufen, der könne doch das Tier entfernen, berichtet das Newsportal «Buzzfeed».
Fahrer hat auch Angst vor Spinnen
Also schreibt die Studentin dem Lieferdienst Deliveroo: «Hallo. Es klingt zwar dumm, aber ernst gemeinte Frage. Ich habe eine große Spinnenphobie und da ist eine im Hausflur neben der Tür – wenn ich was zu Essen bestelle, wäre es dann möglich, dass der Fahrer sie entfernen könnte?».
Die Antwort kommt prompt. Theoretisch sei es schon möglich, es könnte aber sein, dass der Fahrer ebenfalls grosse Angst vor Spinnen hat. Versprechen könne man deswegen nichts. Egal, das Risiko musste Demi Sweeney eingehen. Also bestellt sie etwas von KFC.
20 Minuten später klingelt es an der Tür. Der Spinnenheld mit dem Essen ist da. Bewaffnet mit einem Stück Küchenpapier rennt die junge Frau die Treppen hinunter, vorbei an der Spinne. Dann der Schock: Lieferjunge Joe hat ebenfalls Angst vor Spinnen.
Dann die Erleichterung: Er will der Frau trotzdem helfen. Also schnappt er sich einen Stuhl, ein Stück Küchenpapier und greift sich die Spinne. Seinen Motorradhelm nimmt er nicht ab – zusätzlicher Schutz.
Das Tier wird im Klo entsorgt und runtergespült. Sweeney ist erleichtert und eines ist klar für sie: «Joe ist ein wahrer Held», schreibt sie auf Twitter.
In der Schweiz rückt dafür die Polizei aus
Während die Engländerin den Lieferdienst für ihr Spinnenproblem rief, musste in der Schweiz dafür im November 2017 die Polizei in Chur ausrücken. Fia Tuor (28) geriet damals wegen einer Spinne in Panik. Kurzerhand rief sie die Polizei. Drei Beamte befreiten die junge Frau aus ihrer misslichen Lage. (BLICK berichtete)
Die Geschichte löste einen Shit-Storm auf Facebook gegen die selbständige Kosmetikerin aus. Es hagelte fiese Kommentare und Tuor erhielt sogar Drohungen. Ein User schrieb: «Ich warte vor deinem Geschäft auf dich.»
Andere warfen der jungen Frau vor,die Aktion nur zugunsten ihres Kosmetikgeschäfts in Gang gebracht zu haben. Um kostenlos Werbung zu machen oder berühmt zu werden. (jmh)