Liebes-SMS-Leak
Steckt bin Salman hinter Hacker-Attacke auf Bezos?

Die US-Boulevardzeitung «National Enquirer» veröffentlichte Anfang 2019 private Textnachrichten von «Washington Post»-Besitzer Jeff Bezos. Jetzt gerät der saudische Kronprinz in den Verdacht, die Daten geklaut zu haben.
Publiziert: 22.01.2020 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2020 um 13:08 Uhr
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Durch die Veröffentlichung von privaten Textnachrichten von Jeff Bezos durch den «National Enquirer» flog die aussereheliche Affäre mit TV-Moderatorin Lauren Sanchez auf.
Foto: keystone-sda.ch

Das Handy von Amazon-Gründer Jeff Bezos soll 2018 gehackt worden sein – laut «Guardian» könnte dafür der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman verantwortlich sein. Die Botschaft des Königreichs in den USA wies die Vorwürfe via Twitter als «absurd» zurück und forderte eine Untersuchung der Behauptung, damit alle Fakten ans Licht kommen.

Die britische Zeitung schrieb am Dienstagabend unter Berufung auf anonyme Quellen, Bezos – auch «Washington Post»-Besitzer – habe im Mai 2018 eine verschlüsselte WhatsApp-Nachricht erhalten, die offenbar vom persönlichen Konto des Kronprinzen gesendet worden sei. Nach den Ergebnissen einer digitalen forensischen Analyse habe eine schadhafte Videodatei das Handy infiziert. Innerhalb weniger Stunden seien von Bezos Handy grosse Datenmengen heruntergeladen worden.

Zusammenhang mit Khashoggi-Mord?

Laut «Guardian» hatten die beiden Männer zuvor einen freundlichen WhatsApp-Austausch. Die Zeitung habe aber keine Kenntnisse, welche Daten vom Handy des reichsten Mannes der Welt abgeflossen seien. Die US-Boulevardzeitung «National Enquirer» veröffentlichte Anfang 2019 private Textnachrichten des Multimilliardärs und machte damit eine aussereheliche Affäre publik. Die Herkunft des Materials ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Der Bericht wirft auch Fragen auf, weil wenige Monate nach dem mutmasslichen Hack der regierungskritische saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet wurde. Die saudische Regierung hat den Mord eingeräumt. Kronprinz Mohammed bin Salman, der faktische Herrscher Saudi-Arabiens, bestritt aber, die Tötung selbst angeordnet zu haben. Khashoggi hatte als Kolumnist für Bezos' «Washington Post» gearbeitet. (SDA/noo)

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