Waffenruhe rund um Tripolis (Libyen) gebrochen
Raketen auf Flughafen gefeuert

Einen Tag nachdem die beiden Streitparteien in Libyen einer Waffenruhe zugestimmt hatten, wurde diese bereits wieder gebrochen. Ein Flughafen in Tripolis wurde mit Raketen beschossen.
Publiziert: 12.08.2019 um 02:29 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2019 um 09:59 Uhr
Die Verwaltung des Airports in Tripolis veröffentlichte Fotos im Onlinenetzwerk Facebook, die von der Startbahn und geparkten Flugzeugen aufsteigende Rauchsäulen zeigten.

Die vereinbarte befristete Waffenruhe rund um die libysche Hauptstadt Tripolis ist gebrochen worden. Der Mitiga-Flughafen wurde am Sonntag von Raketen getroffen, wie die Verwaltung des Airports mitteilte.

Sie veröffentlichte Fotos im Onlinenetzwerk Facebook, die von der Startbahn und geparkten Flugzeugen aufsteigende Rauchsäulen zeigten. Der Flugbetrieb werde «bis auf Weiteres» eingestellt, erklärte das Airport-Management weiter.

Wer die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Der Flughafen befindet sich unter der Kontrolle der Streitkräfte der international anerkannten libyschen Regierung. Diese gab den Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar die Schuld an den Angriffen.

Zweiter Bruch der Waffenruhe

Die Haftar-Milizen hätten die Waffenruhe nun schon zwei Mal gebrochen, sagte Regierungssprecher Mustafa al-Medschi der Nachrichtenagentur AFP in der Nacht auf Montag. Vor den Attacken auf den Flughafen sei bereits ein Haus in Sug al-Schomaa, einem Stadtteil von Tripolis, angegriffen worden. Dabei seien drei Zivilisten verletzt worden.

Die libysche Regierung und die Haftar-Truppen hatten am Samstag in eine von der Uno geforderte Kampfpause während des dreitägigen Opferfestes, dem höchsten islamischen Feiertag, eingewilligt. Das Fest begann am Sonntag.

Haftars Truppen hatten im April eine Offensive zur Eroberung von Tripolis gestartet. Regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars lieferten sich seither erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt. Nach Uno-Angaben wurden bisher mehr als tausend Menschen getötet. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten des nordafrikanischen Krisenstaates.

Im ölreichen Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos, zahlreiche Milizen kämpfen um Einfluss. Haftar beherrscht weite Gebiete des Landes und versucht mit der LNA, die Kontrolle über ganz Libyen zu gewinnen.

(SDA)

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