«Der Ausbruch der Kämpfe zur Befreiung von Sirte gilt als sicher und steht unmittelbar bevor», sagte deren Sprecher Mustafa al-Madschai am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei, Sirte sowie die Ölfelder wieder einzunehmen, die derzeit von Truppen des Generals Chalifa Haftar kontrolliert werden.
Regierung rückt vor
Sirte liegt am Mittelmeer auf etwa halber Strecke zwischen Bengasi im Osten und Tripolis im Westen, wo die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ihren Sitz hat. Die Stadt ist für den Zugang zu den Ölreserven des rohstoffreichen Landes von grosser Bedeutung. Haftars Truppen hatten Sirte im Zuge ihrer Offensive auf Tripolis im Januar eingenommen. Die Regierungstruppen, die militärisch von der Türkei unterstützt werden, drängten sie vor einigen Wochen aber zurück und rückten bis nach Sirte vor.
Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) äusserte sich zunächst nicht. Al-Madschai sagte, eine beispiellose Zahl an regierungstreuen Kämpfern habe sich vor Sirte versammelt. «Das oberste Ziel ist, den Aufstand auszulöschen und die Kontrolle (der Regierung) über das ganze libysche Hoheitsgebiet auszudehnen.»
Haftars verbündete wehren sich
Haftar bekommt Unterstützung von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Dessen Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte einen möglichen Angriff auf Sirte als rote Linie bezeichnet und sein Militär auf einen Einsatz in Libyen eingestimmt. Auch das Parlament im Osten des Bürgerkriegslandes unterstützt Haftar und hatte Ägypten dazu aufgerufen, militärisch in Libyen einzugreifen. (SDA)