Sie forderten unter anderem eine bessere gesundheitliche Betreuung sowie eine bessere Trinkwasser- und Stromversorgung. Die Kundgebung wurde von einem Grossaufgebot libanesischer Sicherheitskräfte begleitet.
In Anspielung an die Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten in Frankreich trugen einige der Demonstranten gelbe Westen, allerdings mit einer Zeder, dem libanesischen Nationalsymbol, versehen.
"Wir werden regiert von einer politischen Klasse von korrupten Dieben, die mit sektiererischem Fanatismus herrschen", sagte eine Demonstrantin der Nachrichtenagentur AFP. Während staatliche Gelder verschwendet würden, stürben "vor den Türen der Spitäler" Menschen ohne Krankenversicherung. In der Vorwoche hatte der Tod eines Kindes wegen fehlender medizinischer Behandlung die Menschen im Libanon empört.
In den Städten Tripoli im Norden und Nabatijeh im Süden des Landes beteiligten sich einige Dutzend Menschen an ähnlichen Kundgebungen wie in Beirut. Bereits eine Woche zuvor hatten hunderte Menschen an Protesten teilgenommen, zu denen die Kommunistische Partei aufgerufen hatte.
Ministerpräsident Hariri war bei der Parlamentswahl im Mai im Amt bestätigt worden. Die Diskussionen über die Verteilung von Ministerposten sind aber sieben Monate später immer noch nicht abgeschlossen. Derweil droht Libanon der wirtschaftliche Zusammenbruch.