Leiche von Britin wird wohl nie gefunden
19-Jährige stürzt sich plötzlich aus Flugzeug

Die junge Studentin war auf einer Forschungsreise. Auf einem Flug über Madagaskar riss sie plötzlich die Tür auf und wollte sich in die Tiefe stürzen. Pilot und Mitpassagierin hielten sie am Bein fest - doch sie konnten Alana Cutland (19) nicht retten.
Publiziert: 03.08.2019 um 04:40 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2019 um 11:21 Uhr
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Die junge britische Studentin Alana Cutland (19) starb, als sie sich aus einem Kleinflugzeug über Madagaskar stürzte.
Foto: Twitter

Sie habe wohl halluziniert, sei unter dem Einfluss von Anti-Malaria-Tabletten gestanden. So erklären die Behörden in Madagaskar das Drama, bei dem die 19-jährige Britin Alana Cutland kurz nach dem Start über Madagaskar die Tür einer Cessna C168 aufriss - und sich aus der Maschine zu stürzen versuchte.

Pilot Mahefa Tahina Rantoanina (33), erschrocken über Schreie und den plötzlichen Windzug von hinten, drehte sich sofort um und versuchte noch, die junge Cambridge-Studentin zu retten. «Ich drehte mich um und sah, wie Alana aus meinem Flugzeug hing», sagte der Pilot zu «The Sun». «Ich stabilisierte sofort die Maschine, versuchte, uns auf Kurs zu halten und griff nach hinten, um die Tür zu schliessen.»

Schwieg nur und kämpfte sich frei

Eine mitfliegende britische Touristin (51) hielt Cutland noch am Bein fest. Dann klammerten sie und der Pilot sich an die junge Frau und schrien, sie solle zurück ins Flugzeug kommen. Bis sie zu erschöpft waren. «Die ganze Zeit über sagte Alana kein Wort», erinnert sich Pilot Rantoanina. «Sie kämpfte nur, um von uns wegzukommen.»

Das sei ihm in den 13 Jahren im Cockpit noch nie passiert. Die junge Engländerin habe normal gewirkt, vielleicht etwas blass, als sie das Flugzeug bestieg. Dann herrschte nur Panik. Mit der offenen Tür, dem heulenden Wind und der schreienden Mitpassagierin sei alles nur höllisch laut gewesen, so der Pilot. «Fünf Minuten lang versuchten wir, sie zu halten, aber am Ende konnten wir nichts tun.» Cutland kämpfte sich frei und stürzte aus dem Flugzeug in eine wilde und abgelegene Savanne.

Die Studentin war auf einer Studienreise. Sie erforschte Küstenkrebse und beendete die Arbeit vorzeitig. Laut Ermittlern habe sie in den vergangenen Tagen fünf Paranoiaanfälle erlitten. Ihre Eltern bezahlten den Rückflug. Die von einer ungeteerten Flugpiste in Anjajavy gestartete Kleinmaschine sollte Cutland in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo bringen, von wo sie einen Linienflug nach England gebucht hatte. 

Von wilden Raubkatzen gefressen?

Zurück bis zur Landung dauerte das ganze Drama etwa 45 Minuten. Behörden zufolge war die Studentin in ein Gebiet gestürzt, wo Fossas verbreitet sind, die grössten, katzenähnlichen Raubtiere auf ihrer Heimatinsel Madagaskar, die sich von Affen und anderen Säugetieren ernähren und bis zu zwei Meter lang werden.

Die Tragödie ereignete sich am 25. Juli. Bergungsteams sind immer noch auf der Suche nach der Leiche, befürchten aber, dass Cutlands sterbliche Überreste nie gefunden werden. (kes)

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