In der österreichischen Region Tirol herrschte heute Lawinenwarnstufe drei auf der fünfteiligen Skala. Das kostete fünf Menschen das Leben. Sie waren Teil einer 17-köpfigen Gruppe, die in der Nähe von Innsbruck verschüttet worden ist.
Das Schneebrett war laut Polizei mehrere hundert Meter breit und ebenso lang. Zwei weitere Wintersportler wurden darin verletzt, sie schweben aber nicht in Lebensgefahr. Die restlichen zehn Skitourengeher blieben unverletzt. Einige konnten sich noch vor dem Eintreffen der Helfer selbst befreien.
Bei den Opfern des Unglücks in Wattenberg soll es sich der Polizei zufolge um Skitourengänger aus Tschechien handeln, die um 12.25 Uhr von den Schneemassen überrascht worden sind. Ob die Lawinen von den Tschechen selbst ausgelöst wurde oder nicht, ist Gegenstand der Ermittlungen. Ein unbeteiligter Wintersportler habe die Lawine aus der Ferne gesehen und die Rettungskräfte alarmiert.
15 Männer und zwei Frauen
Die 17 Tschechen, die als erfahrene Alpinisten gelten, waren am Mittag in zwei Gruppen im steilen Gelände auf dem Weg auf den mehr als 2800 Meter hohen Geier in den Tuxer Alpen, als es zum Lawinenabgang kam. Das Unglück ereignete sich dem Sender ORF zufolge auf dem Truppenübungsgelände des österreichischen Bundesheeres, das auch von Skitourengehern genutzt werden darf.
Die gut ausgerüsteten Verschütteten stiegen seit vielen Jahren in der Lizumer Hütte in den Tuxer Alpen ab, wie der Besitzer Anton Nigg der Nachrichtenagentur dpa sagte. Nach seinen Angaben bestanden die beiden Gruppen aus 15 Männern und zwei Frauen. Er hatte die Tourengeher vor ihrem Aufstieg gewarnt: «Ich habe zu meinen Gästen gesagt, dass ich heute nicht gehen würde.» Nigg hängt seinen eigenen Aussagen zufolge jeden Tag einen Lawinenbericht aus und spricht zusätzlich mit jedem Alpinisten über die möglichen Gefahren.
Den ganzen Tag über lösten sich im beliebten Skigebiet nahe der deutschen Grenze Schneebretter. Martin Waldhart von der Bergrettung sprach bei einer Pressekonferenz davon, dass sich die Sportler in einer «absoluten Risikozone» befunden hätten.
Für Bergung und Rettung waren zahlreiche Einsatzkräfte mit Lawinenhunden sowie vier Helikopter im Einsatz. (lex/SDA)