Lautes Schweigen spricht Bände
Trudeau zu Trumps Reaktion auf George Floyd-Proteste

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat auf die Frage eines Journalisten nach einer Reaktion auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump, die Unruhen in den USA notfalls mit militärischer Gewalt zu stoppen, mit rund 20 Sekunden Schweigen reagiert.
Publiziert: 03.06.2020 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2020 um 11:45 Uhr
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Justin Trudeau ist sprachlos. (Archiv)
Foto: AFP

Trudeau schaute nach der Frage bei einer Pressekonferenz am Dienstag zunächst einfach nur konzentriert geradeaus und sagte nichts, dann wirkte es mehrfach so, als würde er zum Sprechen ansetzen, tat es aber nicht. Schliesslich sagte er in ernstem Tonfall: «Wir alle beobachten mit Entsetzen und Bestürzung, was in den USA passiert.» Es sei Zeit für Einigkeit und Zeit zum Zuhören.

Kein Rassismus mehr in Kanada

Am Tag zuvor hatte Trudeau für sein Land bereits mehr Engagement im Kampf gegen Rassismus versprochen. «Wir müssen besser werden in Kanada.» Rassismus sei nicht nur ein Problem der USA, auch in Kanada würden Menschen mit schwarzer oder brauner Hautfarbe und Ureinwohner immer noch zu oft systematisch ungerecht behandelt. «Auch wenn wir schon Fortschritte gemacht haben im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung, gibt es immer noch Rassismus in Kanada», sagte Trudeau. «Jungen schwarzen Kanadiern will ich sagen, ich verstehe Euch, wenn Ihr sagt, dass Ihr besorgt und wütend seid.»

Auch Kanada protestiert

Der Afroamerikaner Geprge Floyd war in der vergangenen Woche bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Im ganzen Land breiteten sich daraufhin Proteste aus, die in zahlreichen Metropolen auch zu Ausschreitungen und Plünderungen führten. US-Präsident Trump drohte, die Unruhen notfalls mit militärischer Gewalt stoppen. Auch in vielen anderen Ländern weltweit, darunter auch in Kanada, kam es zu Protesten. Das Verhältnis zwischen dem liberalen Trudeau und dem Republikaner Trump gilt schon lange als angespannt. (SDA)

Der brutale Tod von George Floyd (†46)

Am Montagabend, 25. Mai, rückt die Polizei von Minneapolis aus, um den Afroamerikaner George Floyd (†46) festzunehmen. Der Grund: Ein mutmassliches Fälschungsdelikt. Während der brutalen Verhaftung wird Floyd tödlich verletzt. Er stirbt kurz darauf im Spital.

Die letzten schmerzhaften Minuten seines Lebens wurden auf Video festgehalten. Der Clip verbreitete sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Entsetzen und Ausschreitungen in zahlreichen Städten der USA sind die Folge.

Die Aufnahmen zeigen, wie ein weisser Polizist sein Knie an den Hals des Afroamerikaners drückt. Minutenlang. Floyd fleht wiederholt um Hilfe, versprach, widerstandslos mitzukommen. «Ich kann nicht atmen», sagt er zuletzt. Dann bleibt er still, verliert sein Bewusstsein.

Passanten schreien die Polizisten an. Doch der Beamte Derek Chauvin presst mit seinem Knie Floyds Kehlkopf weiterhin auf den Asphalt. Erbarmungslos. Später rufen die Beamten die Ambulanz. Im Spital wird der Festgenommene für tot erklärt.

Nach der Verbreitung des Videos werden die vier beteiligten Polizisten aus dem Dienst entlassen. Derek Chauvin wird am Freitag, 29. Mai festgenommen. Er steht unter Mordverdacht.

Floyds Tod treibt in den ganzen USA die Menschen auf die Strasse. Sie demonstrieren gegen Polizeigewalt, insbesondere an dunkelhäutigen Menschen. Die Proteste eskalieren teils in heftigen Ausschreitungen und Verwüstungen.


Am Montagabend, 25. Mai, rückt die Polizei von Minneapolis aus, um den Afroamerikaner George Floyd (†46) festzunehmen. Der Grund: Ein mutmassliches Fälschungsdelikt. Während der brutalen Verhaftung wird Floyd tödlich verletzt. Er stirbt kurz darauf im Spital.

Die letzten schmerzhaften Minuten seines Lebens wurden auf Video festgehalten. Der Clip verbreitete sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Entsetzen und Ausschreitungen in zahlreichen Städten der USA sind die Folge.

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