Laurent Simons (12) ist intelligenter als die meisten anderen Menschen. Mit acht Jahren machte er seine Matura. Zehn Jahre vor seinen Kameraden. Als die mit elf langsam zu pubertieren begannen, hatte der belgisch-niederländische Junge bereits seinen Bachelor in der Tasche. Und jetzt, mit zwölf Jahren, seinen Master.
In nur einem Jahr schloss der Junge sein Physikstudium an der Universität von Antwerpen erfolgreich ab, bestätigte die Uni am Dienstag. «Und schon wieder mit der höchsten Auszeichnung: Summa cum laude», sagte sein Vater, Alexander Simons, der Deutschen Presseagentur dpa.
Zehn Stockwerke über dem Vater
Schon früh galt Simons als «nächster Stephen Hawking». Sein Vater hoffte einst, dass er auch Zahnarzt würde, damit Laurent später seine Praxis hätte übernehmen können. Inzwischen habe er aber verstanden, dass daraus möglicherweise nichts werden wird, wie er kürzlich dem «Spiegel» sagte. Als Laurent vier Jahre alt war, hätten die Kindergärtnerinnen gesagt, er sei bereit für die Grundschule. Im Alter von sechs habe Laurent einen IQ-Test gemacht. Das Resultat: 145. Der Durchschnitt liegt bei 100, mit 130 gilt man als Genie.
Manchmal halte sein Sohn am Küchentisch Vorträge, sagt Alexander Simons im Gespräch mit dem Magazin. Er sei vertieft in ein Thema und wirke dann sehr glücklich. Er, der Vater, versuche zu folgen. «Aber ich verstehe meist kein Wort». Wenn Laurent über Quantenmechanik spreche, fühle es sich an, als sei sein Sohn intellektuell zehn Stockwerke über ihm. Trotzdem würden sie Frau stets versuchen, ihm klarzumachen, dass er ein normaler Junge sei, sagen sowohl Alexander als auch seine Frau Lydia in Interviews. Bisher sei ihnen das gut gelungen – nebst dem Studium spiele er auch viel mit Gleichaltrigen.
Nächstes Ziel: Organe herstellen
Wie die dpa berichtet, durfte Laurent Anfang 2022 im Max-Planck-Institut für Quantenoptik in München an einem Forschungsprojekt mitmachen, das kleinste Krebszellen im Blut mithilfe eines Lasers aufspürt. Das kommt seinem Traum schon sehr nahe. Laurent will nämlich erforschen, wie man Organe künstlich herstellen kann. «Um Menschen ein längeres Leben zu ermöglichen», wie er kürzlich in einem Interview mit dem «Spiegel» sagte.
Da passt es, dass er nun weiter studieren möchte. Das nächste Fach: Medizin. Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis Laurent auch dort den Master hat. Vorerst aber will er nicht daran denken. Der dpa sagt er, er wolle zuerst einmal in die Ferien zu gehen und «mit Freunden spielen und reisen» – wie ein ganz normaler Zwölfjähriger also. (vof)