Landtagswahlen in Deutschland
AfD bei Wahl in Thüringen vorn – CDU in Sachsen

In Deutschland wurde gewählt. In den beiden Bundesländern Thüringen und Sachsen fanden am Sonntag die Landtagswahlen statt.
Publiziert: 01.09.2024 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2024 um 18:34 Uhr
Die AfD hat im Osten von Deutschland bei den Landtagswahlen viel Zustimmungen bekommen. Hier im Bild: AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • AfD erstmals stärkste Partei in Thüringen
  • Sahra Wagenknechts neues Bündnis erzielt zweistelliges Ergebnis
  • AfD in Thüringen 30,5 bis 33,5 Prozent
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die in Teilen rechtsextreme AfD ist laut Prognosen erstmals in einem deutschen Bundesland stärkste Partei geworden. Laut Berechnungen von ARD und ZDF liegt sie bei der Landtagswahl in Thüringen weit vor den zweitplatzierten Christdemokraten. Diese haben im benachbarten Sachsen knapp die Nase vorn.

Das neu gegründete linkspopulistische Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wurde aus dem Stand zweistellig. Für die Parteien der Ampel-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, FDP, Grüne) zeichnet sich ein Desaster ab.

Erfolg für Wagenknechts neue Partei

Laut Prognosen kommt die AfD in Thüringen auf 30,5 bis 33,5 Prozent (2019: 23,4 Prozent), ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl überhaupt. Die Christdemokraten holten 24,5 Prozent (2019: 21,8 Prozent), die regierende Linke stürzte auf 11,5 bis 12,5 Prozent ab (2019: 31,0 Prozent). Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), eine Abspaltung von der Linken, verbuchte aus dem Stand 14,5 bis 16 Prozent.

Die Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz erzielten magere 6,5 bis 7,0 Prozent (2019: 8,2 Prozent), die Grünen fliegen mit 4 Prozent (2019: 5,2 Prozent) aus dem Landtag. Die FDP scheiterte mit 1,0 bis 1,3 Prozent (2019: 5,0 Prozent) ganz klar an der Fünf-Prozent-Hürde.

Nur noch 1 Prozent für FDP

In Sachsen erhielt die AfD laut Prognosen 30 bis 31,5 Prozent (2019: 27,5 Prozent) und lag damit hinter den Christdemokraten von Ministerpräsident Michael Kretschmer mit 31,5 bis 32 Prozent (2019: 32,1 Prozent). Dritter wurde auch hier das BSW, das zum ersten Mal antrat, mit 11,5 bis 12,0 Prozent. Die Linke sackte ab auf 4,0 bis 4,5 Prozent (2019: 10,4 Prozent). Die in Sachsen traditionell schwache SPD landete bei 8,5 Prozent (2019: 7,7 Prozent), die Grünen kamen auf 5 bis 5,5 Prozent (2019: 8,6 Prozent). Die FDP schafft mit nur noch rund 1 Prozent (2019: 4,5 Prozent) abermals nicht den Einzug ins Landesparlament.

Laut ARD käme die AfD in Thüringen auf 30 Sitze, die CDU auf 24, das BSW auf 15, die Linke auf 12 und die SPD auf 7 Mandate. Da keine andere Partei mit der AfD zusammenarbeiten will, könnte sich die Regierungsbildung in Erfurt schwierig gestalten.

Etwas mehr als sieben Prozent der deutschen Bevölkerung

In Sachsen hätte die CDU 43 Sitze, die AfD 41, das BSW 16, die SPD 12 und die Grünen 8 Sitze. Sollten sich diese Prognosen bestätigen, dann könnte CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer seine seit 2019 bestehende Koalition mit SPD und Grünen fortsetzen.

In den beiden Bundesländern sind zusammen knapp fünf Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen. Insgesamt leben in den beiden Ländern nur etwas mehr als sieben Prozent der deutschen Bevölkerung, wegen des erwartbar starken Abschneidens der AfD standen sie aber besonders im Fokus.

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