In Pakistan sind bei Protesten für den inhaftierten früheren Premierminister Imran Khan nach Angaben des Innenministeriums sechs Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Mehr als 100 Einsatzkräfte seien bei den Ausschreitungen verletzt worden, hiess es. Ein Polizeisprecher hatte am Montag zudem von mindestens 50 verletzten Demonstranten gesprochen. Angesichts der Zuspitzung der Lage übernahm das Militär die Sicherung der Hauptstadt Islamabad.
Am Sonntag waren Tausende Anhänger Khans für einen Protestmarsch in Richtung Islamabad aufgebrochen, um die Freilassung des Politikers zu erzwingen. Seit dem Wochenende ist die Hauptstadt mit Schiffscontainern abgeriegelt, das mobile Internet wird blockiert. Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcke und Tränengas ein, um ein Vordringen der Demonstranten in die Hauptstadt zu verhindern.
Über 500 Festnahmen
Nach Angaben von Khans Partei PTI gelang es den Demonstranten am späten Montagabend schliesslich, nach Islamabad vorzudringen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Geheimdienstes erfuhr, kam es bisher zu mehr als 500 Festnahmen.
Der beliebte Ex-Premier Khan sitzt seit August 2023 nach einem Schuldspruch wegen Korruption in Haft, Dutzende weitere Strafverfahren gegen ihn laufen. Khan bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer für politische Zwecke missbrauchten Justiz. Seine Anhänger protestieren regelmässig für seine Freilassung.