Mysteriöse Vergiftung von Ex-Agent Sergej Skripal (66)
James Bond aus Russland ringt um sein Leben

Am Sonntagnachmittag finden Passanten zwei verletzte Menschen auf einer Bank im Süden Englands. Es handelt sich um den russischen Ex-Spion Sergej Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33). Offenbar wurden die beiden vergiftet, ihr Zustand ist kritisch.
Publiziert: 05.03.2018 um 21:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:54 Uhr
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Foto: DUKAS

Nach einem Giftanschlag auf den ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal (66) in der englischen Stadt Salisbury schwebt der Russe in Lebensgefahr. Ebenso schwer verletzt ist seine 33-jährige Tochter Yulia, die neben Skripal auf einer Bank in der Nähe eines Einkaufszentrums gefunden worden war. 

Die Ärzte stellten im Körper der beiden eine «unbekannte Substanz» fest.

In Moskau einen Spion-Felsen präpariert

Die Behörden sind in Alarmbereitschaft. Sie schlossen in der Nacht auf Dienstag die Pizzeria Zizzi, in der Skripal zuvor gegessen hatte. Wurde der ex-Agent hier vergiftet? Die Polizei rief die Bevölkerung auf, sich bei Beschwerden umgehend zu melden.

Russischer Ex-Spion vergiftet im Spital
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Grossbritannien:Russischer Ex-Spion vergiftet im Spital

Der ehemalige russische Geheimdienstoffizier Sergej Skripal hatte als Offizier des Militärgeheimdienstes GRU für den britischen Geheimdienst spioniert und war nach seiner Enttarnung in Moskau wegen Hochverrats zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Skripal hatte in einem Moskauer Park in James-Bond-Manier einen Felsen präpariert, an dem Daten ausgetauscht werden konnten. 2006 kamen russische Agenten dem Spion auf die Schliche.

Im Rahmen eines Austauschs inhaftierter Spione zwischen Moskau und Washington kam Skripal 2010 nach Grossbritannien. Bei diesem Austausch übergaben die Amerikaner den Russen unter anderem deren Agentin Anna Chapman (36).

Nicht die erste Vergiftung

Die Polizei sprach von einem «schweren Vorfall», eine ganze Reihe von Behörden sei eingeschaltet worden. Noch sei nicht klar, ob eine Straftat vorliege.

Der Fall erinnert an die Ermordung des Kremlgegners Alexander Litwinenko, der 2006 mit radioaktiv verseuchtem Tee vergiftet worden war. Das darin enthaltene hochgiftige Polonium 210 tötet ihn nach drei Wochen. Nach britischen Ermittlungen stecken frühere russische Geheimdienstler hinter dem Mord an dem abtrünnigen Exilanten. (gf)

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