Ein pensionierter Polizeichef aus St. Louis (US-Bundesstaat Missouri) wurde am Dienstag auf offener Strasse von Plünderern erschossen. Weil er ein Geschäft seines Freundes vor den Dieben schützen wollte. Die ganze Szene war auf Facebook live zu sehen. Mittlerweile ist das Video gelöscht.
David Dorn (†77) wurde am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) auf der Strasse vor dem Pfandgeschäft «Lee's Pawn & Jewelry» von der Polizei aufgefunden. Eine Kugel hatte ihn mitten in die Brust getroffen. Für den ehemaligen Polizisten kam jedoch jede Hilfe zu spät. Er erlag noch vor Ort seinen Verletzungen.
Seine Frau Ann Marie Dorn gab an, dass ihr Mann nach dem Laden des Pfandhausbesitzers sehen wollte, nachdem ein Alarm losging. Dorns Sohn Brian Powell sagte zu lokalen Medien: «Die Tatsache, dass er schützte und diente, das ist die Art, wie er die Erde am liebsten verlassen hätte.»
«Viele schauten zu ihm auf»
Der 77-Jährige diente 38 Jahre bei der Polizei. Im Oktober 2007 ging er in den Ruhestand. Die Polizeigesellschaft, die schwarze Beamte in St. Louis vertritt, trauert um Dorn. Der Präsident Heather Taylor sagte: «Er wurde von Plünderern in einem Leihhaus ermordet!» Dorn habe sich immer für andere eingesetzt und sein Leben dafür gegeben.
Der Polizeikommissar aus St. Louis, John Hayden, erinnert sich an den Verstorbenen: «Viele von uns schauten zu ihm auf», sagte Hayden. «Er war sehr beliebt, sehr angenehm. Es ist also eine sehr traurige Zeit für uns. Wir werden ihn ehren.»
Trump kondoliert auf Twitter
Auch Donald Trump äusserte sich via Twitter zum Tod des Afroamerikaners.
«Unser höchster Respekt gilt der Familie von David Dorn, einem grossen Polizeichef aus St. Louis, der gestern Abend von verabscheuungswürdigen Plünderern brutal erschossen wurde. Wir ehren unsere Polizeibeamten, vielleicht mehr als je zuvor. Danke!», schrieb der US-Präsident.
In der selben Nacht wurden vier Polizeibeamte ebenfalls von Schüssen getroffen. Ihre Verletzungen waren aber nicht lebensbedrohlich. Wer die Schüsse abgegeben hatte, ist unbekannt.
Seit dem Tod des 46-jährigen George Floyds in Minneapolis am Montag vor einer Woche breiten sich in ganz Amerika Unruhen aus. Neben friedlich demonstrierenden Menschen, die sich gegen Polizeigewalt einsetzen, sorgen auch zahlreiche Plünderer für Aufsehen. Sie zerstören Geschäfte und verwüsten Strassen. Wer sich ihnen in den Weg stellt, wird kaltblütig umgebracht, wie der Fall von David Dorn eindrücklich zeigt. (man)