Wegen Hochwassers in einem abgelegenen Ort im Nordosten Australiens haben Rettungskräfte Menschen mit Hubschraubern aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen. Die Polizei forderte die rund 100 verbleibenden Anwohner von Burketown am Samstag «letztmalig» zur Evakuierung der kleinen Gemeinde auf. In den vergangenen Tagen waren demnach bereits 53 Menschen ausgeflogen worden. Nach Samstag sollen keine Rettungsflüge mehr starten.
Der auf Rekordhöhe angeschwollene Albert-Fluss hat die Gegend um den Ort am Wochenende nach heftigen Regenfällen in eine Seenlandschaft verwandelt. Auf Luftaufnahmen ist zu sehen, dass von den Bäumen nur noch die Kronen aus dem trüben Wasser ragen. Der Pegelstand von derzeit sieben Metern steige noch immer «unberechenbar und rapide an», erklärten die Behörden.
Rund die Hälfte der Häuser im Ort, der rund 200 Einwohner hat, steht schon unter Wasser. Bereits evakuierte Anwohner berichteten örtlichen TV-Sendern von Kühen, die «bis zum Hals im Wasser stehen und buchstäblich um ihr Leben schwimmen».
Australien wurde in den vergangenen zwei Jahren wiederholt von extremem Niederschlag als Folge des pazifischen Wetterphänomens La Niña heimgesucht. Im März vergangenen Jahres starben bei Überflutungen an der Ostküste mehr als 20 Menschen. Überschwemmungen im Osten Australiens führten auch in Sydney im Juli zu Evakuierungen und rissen im November Häuser in ländlichen Gegenden ganze Häuser fort.
Mit einem Rückgang der Wassermassen rund um Burketown, das rund 1600 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Brisbane im Bundesstaat Queensland liegt, wurde nicht vor Sonntag gerechnet. Für die kommenden Wochen wird nach Angaben der meteorologischen Behörden jedoch trockeneres und wärmeres Wetter vorhergesagt.
Australische Forschungsteams warnen seit Jahren, dass der Klimawandel das Risiko von Naturkatastrophen verstärkt.
(AFP)