Das Geschoss sei in unbewohntem Gebiet 180 Kilometer südwestlich von Riad niedergegangen, teilte das von Saudi-Arabien geführte Militärbündnis gegen die Huthi-Rebellen am Freitagabend mit. Es war die weiteste Distanz, die eine Rakete aus dem Jemen Richtung Saudi-Arabien zurücklegte, seit die Huthis und ihre Verbündeten vor zwei Jahren mit den Angriffen auf das Nachbarland begonnen hatten.
Der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masirah bestätigte über den Kurzmitteilungsdienst Twitter, dass die Rebellen «eine ballistische Volcano-2-Rakete in Richtung von Saudi-Arabiens Hauptstadt» abgeschossen hätten. Der Sender stellte einen Zusammenhang zwischen dem Raketenangriff und Luftangriffen der arabischen Militärkoalition auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa her.
Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit Anfang 2015 gegen Truppen von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Luftangriffe auf die Rebellen. Extremistengruppen wie Al-Kaida und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) machen sich den Konflikt zunutze, um ihre Macht im Land auszubauen. Wegen des Konflikts herrscht in dem Land eine humanitäre Krise.
Trump sollte am Samstagmorgen in Saudi-Arabien eintreffen. Es ist die erste Station seiner ersten Auslandsreise seit Amtsantritt. Weitere Stationen seiner neuntägigen Reise sind Israel, die Palästinensergebiete, der Vatikan, der NATO-Gipfel in Brüssel sowie der Gipfel der sieben führenden Industriestaaten (G7) auf Sizilien.
Es wird erwartet, dass während Trumps Besuch in Saudi-Arabien einige Waffengeschäfte mit einem Gesamtumfang von mehr als hundert Milliarden Dollar abgeschlossen werden. Saudi-Arabien gehört weltweit zu den bedeutendsten Käufern von Rüstungsgütern. Für die USA ist das sunnitische Königreich ausserdem ein wichtiger Verbündeter in der Region gegen den schiitischen Iran und gegen den IS in Syrien und im Irak.