Weil er das Brautkleid seiner Tochter mehreren Leuten vor der Hochzeit zeigte, muss ein Lehrer in Tadschikistan in Zentralasien eine hohe Geldstrafe zahlen.
Mehr als 30 Verwandte und Nachbarn seien zu der Vorführung gekommen, berichteten tadschikische Medien am Montag in der Hauptstadt Duschanbe.
Der 50-jährige Vater habe den Tisch in einem Haus eines Dorfes festlich gedeckt und alles mit der Kamera aufnehmen lassen. Die Videos und Fotos sind ihm nun zum Verhängnis geworden: Ein Bezirksgericht nahm sie als Beweis und verurteilte den Lehrer zu umgerechnet 450 Franken - eine hohe Summe in dem armen Land.
Behörden wollen ein Zeichen setzen
Die Richter urteilten demnach, dass der Mann gegen das Gesetz verstossen hat. So ist es in der islamisch geprägten Republik etwa verboten, das Hochzeitskleid oder den Anzug des Bräutigams in grosser Runde vor der Trauung zu zeigen und das mit Freunden zu feiern.
Die Behörden wollen nach eigenen Angaben mit dem Gesetz erreichen, dass die Menschen «weniger unnötige Ausgaben» haben und die Armut somit geringer wird. Präsident Emomali Rachmon regiert Tadschikistan autoritär. Unklar war zunächst, wer den Lehrer angezeigt hat. (SDA)