Das sagte der Sprecher der oppositionellen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN), Elizardo Sánchez, am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
Trotz dieser Vorfälle wurde Franziskus bei der zweiten Station in Holguín von Zehntausenden Menschen empfangen. Sie jubelten dem Oberhaupt der katholischen Kirche entlang der Strassen und auf dem Revolutionsplatz der Stadt zu, wo Franziskus eine Messe feierte.
Er ist der erste Papst, der die Stadt im Osten des Landes besucht. Nach einem Aufenthalt in Santiago am Dienstag fliegt der 78-Jährige in die USA weiter, wo er bis Sonntag bleibt.
In seiner Predigt rief Franziskus dazu auf, Mitmenschen mit Respekt zu begegnen und ihnen zu dienen. Sie seien nicht diejenigen, «von denen man »lebt«, die man gebraucht und missbraucht», sagte er in Holguín.
Man dürfe sich nicht von Äusserlichkeiten blenden lassen und müsse hinter die Fassade schauen. Jesu Liebe heile «unsere Kurzsichtigkeiten und regt uns an, unseren Blick zu weiten und nicht bei der äusseren Erscheinung oder dem politisch Korrekten stehen zu bleiben», sagte der Papst. Die katholische Kirche Kubas lobte der Papst angesichts des «Mangels an Kirchen und Priestern» in dem kommunistischen Karibikstaat für ihre «Anstrengungen und Opfer».
In Havanna hatte der Papst zuvor auch den Revolutionsführer und Ex-Machthaber Fidel Castro getroffen. Castro empfing den Argentinier in einem blau-weissen Trainingsanzug.
Das «sehr vertraute und formlose Gespräch» in der Residenz Castros habe 30 bis 40 Minuten gedauert, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Der Papst hatte schon bei der Ankunft in Havanna seine «spezielle Achtung und Ehrerbietung» für den Anführer der Revolution geäussert.
Castro war 2006 als kubanischer Staatschef zurückgetreten und hatte das Amt an seinen Bruder Raúl übergeben. Der Papst hat auch bei der Annäherung der einstigen Erzfeinde USA und Kuba vermittelt.
In Kuba sucht er besonders den Kontakt zur Jugend, um deren Glauben zu stärken. 60 Prozent der 11 Millionen Kubaner sind katholisch getauft - sie konnten ihren Glauben aber nach der Revolution von 1959 lange Zeit nicht frei ausüben.