Im Gegensatz zu seinen beiden berühmten Brüder hatte sich der von den Kubanern liebevoll «Mongo» genannte Ramón Castro nie besonders für Politik interessiert. Der älteste Sohn des früheren Grossgrundbesitzers Ángel Castro lebte seit Jahren zurückgezogen in seinem Haus auf dem Land in seinem Geburtsort Birán in der Provinz Holguín im sozialistischen Karibikstaat.
Einem Bericht des Parteiblattes «Granma» zufolge hatte sich Ramón in den 1950er Jahren am Widerstand gegen das Regime von Fulgencio Batista beteiligt. Nach dem Sieg der Revolution von 1959 arbeitete er unter anderem für das Agrar- und das ehemalige Zuckerministerium.
Über die grosse Ähnlichkeit mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Fidel, dem Revolutionsführer, scherzte er gerne: «Ich sehe nicht aus wie Fidel, er sieht aus wie ich, denn ich bin der Ältere.»
Von den insgesamt sieben Castro-Geschwister leben nun noch fünf. Im Februar 2012 war Ángela Castro im Alter von 88 Jahren gestorben.