Die Anführerin der Damen in Weiss, Berta Soler, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, sie, ihr Mann Angel Moya und alle übrigen seien nach viereinhalb Stunden in Gewahrsam freigelassen worden.
Die Protestaktion hatte sich gegen die diplomatische Annäherung der USA an das kommunistische Kuba gerichtet. Einige Teilnehmer trugen Masken mit dem Gesicht von US-Präsident Barack Obama. Dieser sei verantwortlich für das, was derzeit in Kuba geschehe, sagte Moya vor den Demonstranten. Die Regierung in Havanna fühle sich durch die Verhandlungen mit Washington in ihrem Kurs bestätigt.
Soler sagte, Obama müsse «der kubanischen Regierung Bedingungen stellen, damit die Menschenrechtsverletzungen aufhören». Zugleich bemängelte die Oppositionsführerin, dass US-Aussenminister John Kerry im Rahmen seines bevorstehenden Besuchs in Kuba keine Gespräche mit Vertretern der kubanischen Zivilgesellschaft plane.
Kerry will am Freitag die US-Botschaft in Havanna offiziell wiedereröffnen. Es ist der erste Kuba-Besuch eines US-Aussenministers seit 1945. Kuba und die USA hatten nach mehr als 50 Jahren Eiszeit im Juli ihre diplomatischen Beziehungen neu gestartet. Die Interessenvertretungen der beiden langjährigen Erzfeinde im jeweils anderen Land erhielten wieder offiziell den Status von Botschaften.
Die Wiedereröffnung der Botschaften war der bisherige Höhepunkt der Annäherung, die Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro im Dezember offiziell eingeleitet hatten. Mitte Januar lockerte Obama bereits einige Handels- und Reisebeschränkungen, ausserdem liess er Kuba von der US-Terrorliste streichen.