Es sollten schöne Campingferien mit der Familie werden. Doch die Reise im australischen Cooktown endete für Dave Hogbin (†40) tödlich. Er war mit Ehefrau Jane und den gemeinsamen drei Kindern (2, 5 und 7 Jahre alt) am Fluss Annan unterwegs. Schon oft war die Familie mit dem Wohnwagen in die Natur gefahren. So auch dieses Wochenende.
Als Dave Hogbin am Ufer entlang ging, gab der Boden nach. Der Arzt stürzte ins Wasser und konnte sich nicht mehr selbst an Land ziehen. «Innerhalb weniger Augenblicke wurde er mitgerissen», sagt seine Frau zum Nachrichtenportal News.com.au.
Überreste im Magen von Krokodil gefunden
Jane Hogbin bekam aber den Arm ihres Mannes zu fassen. Die Rettung schien perfekt. Doch die Strömung war stärker als gedacht. Als Dave Hogbin realisierte, dass seine Frau ebenfalls in die Tiefe gerissen zu werden drohte, liess er los. Und der 40-Jährige verschwand im Fluss.
Kurz darauf wurde er von einem Krokodil gefressen. Ranger fanden seine Überreste im Magen eines fünf Meter langen Reptils. Das Tier wurde in einem Bach fast vier Kilometer von der Unfallstelle entfernt entdeckt. Eine formelle Identifizierung steht noch aus. Die Ermittler sind sich aber sehr sicher, dass es sich bei dem Toten um Dave Hogbin handelt.
«Daves letzte selbstlose Tat»
Freunde und Familie stehen unter Schock. Auf einer GoFundMe-Kampagne, die ein Familienfreund startete, heisst es: «Daves Familie und Freunde sind völlig am Boden zerstört. Aber wir haben so unglaubliches Glück, Dave in unserem Leben gehabt zu haben.»
Und ihre Schwester schreibt: «Daves letzte selbstlose Tat bestand darin, das Leben von Jane, seiner Frau, mit der er seit 10 Jahren verheiratet ist, zu retten und dafür zu sorgen, dass ihre drei wunderbaren Jungen ihre Mutter noch haben.»
Er stürzte an einer Stelle namens Crocodile Bend ab
Krokodile stehen in Australien seit Anfang der 70er-Jahre unter Naturschutz. Ihre Population ist seither explodiert. In diesem Jahr kam es bereits zu drei tödlichen Krokodilangriffen.
Hogbin stürzte an einer Stelle namens Crocodile Bend ab, an der Touristen gerne grosse Krokodile beobachten. Das australische Departement für Umwelt, Wissenschaft und Innovation geht davon aus, dass Menschen die Tiere füttern, was Krokodilangriffe begünstigt. Das Füttern der Reptilien ist eine Straftat und kann mit einer Busse von umgerechnet 3586 Franken bestraft werden. Jane Hogbin hat sich an die Öffentlichkeit gewandt, um auf solche Gefahren aufmerksam zu machen und damit ihre Kinder von der Heldentat ihres Vaters erfahren.