«Die Äusserungen von Ungarns Premierminister demonstrieren eine pathologische Verachtung der Ukraine und des ukrainischen Volkes, das sich der russischen Aggression widersetzt, und eine politische Kurzsichtigkeit», teilte das ukrainische Aussenministerium am Dienstag auf seiner Homepage mit. Auslöser war eine Äusserung Orbans, wonach der Krieg beendet werden könne, wenn die USA ihre Waffenhilfe für Kiew einstellten.
Orban fordere auf diese Weise eine Niederlage der Ukraine, doch das würde nur die Gefahr einer russischen Aggression gegenüber Ungarn selbst erhöhen, so das ukrainische Aussenministerium. «Der ungarische Führer sollte sich selbst fragen, ob er Frieden will.»
Die Beziehungen zwischen Budapest und Kiew sind gespannt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Orban immer wieder versucht, die Unterstützung der EU für das Nachbarland oder auch Sanktionen gegen Russland zu blockieren. Bei einem Fussballspiel trug er einen Schal mit den Umrissen des einstigen Grossungarns, das auch Teile der Ukraine umfasste. Seit Jahren gibt es Streit um die ungarische Minderheit in der Ukraine. Zugleich hat Orban lange Zeit gute Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin gepflegt. Ungarn ist stark von russischen Gaslieferungen abhängig.
(SDA)