Der diesjährige Gewinner des Nobelpreis für Literatur überraschte: Der US-amerikanische Musiker, Songschreiber und Lyriker Bob Dylan. Bei der Entscheidung, den US-amerikanischen Songschreiber Bob Dylan mit dem Literaturnobelpreis auszuzeichnen, hat es «grosse Einigkeit» gegeben, sagte Sara Danius, Chefin der Schwedischen Akademie, bei einer Pressekonferenz nach der heutigen Bekanntgabe (BLICK berichtete). Wenig Einigkeit gab es bei den Reaktionen aus der Literaturwelt.
«Er ist ist wahrscheinlich der grösste lebende Dichter.» - Per Wästberg, schwedischer Schriftsteller und Mitglied der Schwedischen Akademie.
«Von Orpheus bis Faiz, Songs und Poesie waren immer eng miteinander verbunden. Dylan ist ein brillanter Erbe dieser bardischen Tradition.» - Indisch-britischer Schriftsteller Salman Rushdie auf Twitter.
«Dylan hat wie kein anderer die moderne amerikanische Musiktradition mit der literarischen Hochkultur zu einer neuen Kunstform vereint - Ovid mit Blues, Shakespeare mit Gospel. Es wäre deshalb ein grosses Missverständnis zu meinen, er werde nur für die Qualität seiner Texte ausgezeichnet. Texte, Musik und Performance sind eine Trias.» - Dylan-Biograf Heinrich Detering von der Universität Göttingen zur dpa.
«Ich bin ein Dylan-Fan, aber das ist ein schlecht durchdachter Nostalgie-Preis, gerissen aus der ranzigen Prostata von senilen, idiotischen Hippies.» - «Trainspotting»-Autor Irvine Welsh auf Twitter.
«Wenn Bob Dylan den Literaturnobelpreis bekommen kann, sollte Stephen King in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen werden.» - US-Krimiautor Jason Pinter auf Twitter.
«Gelegentlich erlaubt sich die Akademie ein 'Spässken'. Die Auszeichnung von Bob Dylan ist genauso ein Witz wie es die von Dario Fo war. Am besten, man lacht mit.» - Literaturkritiker und ARD-Moderator Denis Scheck zur dpa. (SDA)