Die Fotos sind bestürzend: Die Säuglingsstation in einem venezolanischen Spital erinnert mehr an eine schäbige Abstellkammer als an eine medizinische Einrichtung. Nur einige kurze Stunden auf der Welt, landen die neugeborenen Kinder aus Geldmangel anscheinend in Kartonschachteln anstatt in Wiegen.
Ein empörter Mitarbeiter des «Domingo Guzmán Lander»-Spitals der Stadt Barcelona in Anzoátegui hat die Fotos in dem verzweifelten Versuch geschossen, auf die katastrophalen Zustände des Landes aufmerksam zu machen.
Der anonyme Mann hat die Bilder dem Menschenrechtsverantwortlichen der Oppositionspartei «Unión Democrática Venezuela» zugespielt, welche sie dann auf Facebook und Twitter veröffentlichte.
Krise in Venezuela
Venezuela leidet unter der schlimmsten ökonomischen Krise in der Geschichte des Landes. Lokale Medien berichten, dass in den letzten Wochen mindestens vier Kinder verhungert sind. Dabei sitzt der südamerikanische Staat auf den grössten Ölreserven der Welt.
Die autoritäre sozialistische Regierung, die der verstorbene Hugo Chávez etabliert hat und durch den aktuellen Präsidenten, Nicolás Maduro, weitergeführt wird, hat mit ihrer Politik das Land auf mehreren Ebenen ins Elend gestürzt. Die neusten Fotos zeigen jedoch nochmals eine neue Dimension der Misere.
Direktor und Spital wehren sich gegen Vorwürfe
Der Direktor der nationalen Sozialversicherung, Carlos Rotondaro, hat via Twitter mitgeteilt, man könne sich die Bilder nicht erklären. Die Zustände im betroffenen Spital würden untersucht. Weiter betonte er, dass man täglich hunderte Patienten in den venezolanischen Spitälern behandle. Gewisse Medien verschleierten dies aber.
Auch das Spital selbst hat sich via Twitter zu Wort gemeldet und weitere Bilder geteilt. Diese zeigen eine durchaus schönere Fassade der angeblichen Zustände.