Krise in Südamerika
Schweizer half beim Verkauf von Venezuela-Gold

Ein Schweiz-Franzose war beim Verkauf von venezolanischem Gold beteiligt. Das schreckt auch die US-Politik auf – dort spricht man sogar von «Diebstahl».
Publiziert: 06.02.2019 um 19:19 Uhr
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro (r.) und seine Vize Delcy Rodríguez.
Foto: AFP
Petar Marjanovic
Petar MarjanovicNews-Redaktor

US-Senator Marco Rubio veröffentlichte Ende Januar auf Twitter einen kryptischen Beitrag: Er hätte gehört, dass ein Franzose derzeit in der venezolanischen Hauptstadt Caracas sei – und dort den «Diebstahl» von venezolanischem Gold organisiere. 

Die Behauptung ist pikant – und hat einen überraschenden schweizerischen Bezug. Denn: Eine Quelle teilte BLICK mit, dass es sich beim «Franzosen» um einen Mann handelt, der als Doppelbürger auch die eidgenössische Staatsbürgerschaft besitzt.

Eine Bestätigung gab es für die Berichte aber zunächst keine. BLICK wollte vergangene Woche von der Bundesanwaltschaft wissen, ob Schweizer Ermittler Kenntnis davon hätten.

Gold-Verkauf sei legal gewesen

Denn: BLICK-Recherchen deuteten darauf hin, dass der Schweiz-Franzose namens C. jahrelang berufliche Verbindungen zur Schweiz hatte und wegen seinen Tätigkeiten auch im Fokus der Schweizer Justiz stand. Laut «Tages-Anzeiger» sind die Ermittlungen, die gegen ihn laufen, nicht unerheblich: Die Staatsanwaltschaft soll ihm die Unterschlagung von Millionen vorwerfen. Zudem werde seine Rolle in zwei grossen Korruptionsverfahren geprüft.

Die Bundesanwaltschaft sagte am Mittwoch zu BLICK, dass sie kein Strafverfahren im Zusammenhang mit venezolanischem Gold führe.

Der «Tages-Anzeiger» hatte mit dem Schweiz-Franzosen C. zu den jüngsten Berichten telefonischen Kontakt. Er soll «seine Beteiligung am Verkauf von drei Tonnen Gold aus Venezuela am 21. Januar an die Firma Noor Capitals in den Emiraten» bestätigt haben. Er soll versichert haben, dass der Verkauf «vollkommen legal» gewesen sei. Zudem sei nicht er der Käufer, sondern die Firma Noor Capitals. Die Firma betont gegenüber «Reuters», «keine illegalen oder verbotenen Transaktionen» durchgeführt zu haben.

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