Damit erreichen schon länger bestehende Spannungen innerhalb der Übergangs-Einheitsregierung des seit 2011 unabhängigen Landes im Osten Afrikas vorläufig einen neuen Höhepunkt.
Die Übergangsregierung der nationalen Einheit war 2020 als Friedenslösung nach einem mehrjährigen Bürgerkrieg gebildet worden. Präsident Salva Kiir Mayardit machte seinen früheren Rivalen Riek Machar, den Führer der SPLM-IO, zu seinem Stellvertreter. Ursprünglich sollten im Dezember 2024 erstmals seit der Unabhängigkeit Wahlen stattfinden. Der Termin wurde jedoch abgesagt.
Medienberichten zufolge umstellten Sicherheitskräfte am Mittwoch auch die Residenz des Vizepräsidenten Machar. Beobachtern zufolge deuten die Geschehnisse auf eine mögliche Entmachtung von Teilen der Einheitsregierung hin.
Für die Verhaftungen der drei Politiker der SPLM-IO wurde kein offizieller Grund genannt. Allerdings hatte zuletzt im südsudanesischen Bundesstaat White Nile eine Miliz der Volksgruppe der Nuer, zu denen auch Machar gehört, eine wichtige Stadt an der Grenze zu Äthiopien nach Kämpfen gegen Regierungssoldaten unter ihre Kontrolle gebracht.
Die politischen Rivalitäten im Südsudan verlaufen auch entlang ethnischer Linien vor allem zwischen den Nuer und der Volksgruppe der Dinka, denen Präsident Kiir angehört.