Der Bericht schockiert derzeit die Vereinigten Staaten: Ein Soldat der US-Eliteeinheit Navy Seals muss sich wegen angeblicher Kriegsverbrechen vor einem Militärgericht verantworten.
Der Grund: Edward Gallagher, der den Titel eines Special Operations Chief trägt, soll als Anführer einer Truppe im Irak immer wieder auf wehrlose Zivilisten geschossen und sie getötet haben. Unter den Todesopfern soll auch ein junges Mädchen sein, das spazieren ging. Und ein alter Mann, der «nur Wasser holen» wollte.
Die Vorwürfe machten die «New York Times» und das Fachmagazin «Navy Times» publik. Gallagher, der sich einen Namen als talentierter Scharfschütze und Bombenexperte machte, weist alle Vorwürfe zurück. Die Beweislast soll aber erdrückend sein, heisst es.
IS-Kämpfer gejagt statt Soldaten ausgebildet
In Mossul war es gemäss Bericht seine Aufgabe, die irakischen Truppen zu führen. Gallagher soll stattdessen nach Kämpfern des Islamischen Staats (IS) gesucht haben und wahllos das Feuer auf Verdächtige eröffnet haben. Dabei traf er laut Bericht viele Unschuldige. Vor Kameraden prahlte er mit der Anzahl getöteter Menschen.
Manche Amerikaner haben damit offenbar kein Problem: 40 Republikaner aus dem Kongress haben sich sogar mit einer Unterschriftenaktion mit Gallagher solidarisiert. Der Elitesoldat wurde laut Medienberichten mittlerweile zurück in die Heimat beordert und wird derzeit in einem medizinischen Zentrum der Navy in San Diego festgehalten. (pma)