Krieg in Libyen
Ägypten rächt IS-Blutbad

Libyen ist zerfallen. Der Islamische Staat IS nistet sich jetzt dort ein und schockiert mit Horror-Propaganda.
Publiziert: 16.02.2015 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:06 Uhr
Von Georg Nopper

Es ist offiziell: Libyen ist als Staat gescheitert, das Land faktisch zerfallen. Terror-Milizen des Islamischen Staats (IS) verwandeln die Region erneut in ein Schlachtfeld. In den Küstenstädten Derna und Sirte haben sie ihre Schreckensherrschaft schon installiert. Ein Video macht dies auf brutalste Weise deutlich: Der professionell produzierte Film zeigt offenbar die Enthauptung von 21 ägyptischen Gastarbeitern in Sirte, alles christliche Kopten. Titel des Machwerks: «Eine in Blut geschriebene Nachricht an die Nation des Kreuzes.» Die ägyptische Armee rächte sich umgehend und flog gestern Angriffe auf IS-Stellungen in Derna. Luft-Unterstützung bekam sie von der international anerkannten libyschen Regierung. Sie sitzt in der östlichen Stadt Tobruk, da sie letztes Jahr aus der Hauptstadt fliehen musste, als Tripolis von Kämpfern des IS besetzt wurde.

In Tripolis waltet nun eine  Parallel-Regierung, die international nicht anerkannt ist und den Beschuss verurteilte.

In Ägypten rief Abd al-Fattah as-Sisi eine siebentägige Staatstrauer aus. In einer Mitteilung der  Streitkräfte heisst es: «Lasst alle wissen, dass sich Ägypten verteidigen kann.» Seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi († 69) ist Libyen vielen Ländern zu gefährlich: Italien zog kürzlich seine Diplomaten ab, die Schweiz und die USA hatten ihre Botschaften in Tripolis schon letzten Sommer geschlossen. Das Aussendepartement EDA bezeichnet die Sicherheitslage als extrem labil.

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